Zweit- und Ferien-Wohnung bzw. Haus- oder Kapitalanlage-Finanzierung
Auslandsimmobilie finanzieren: Belgien
Das Königreich Belgien ist bekannt für seine einzigartige Landschaft, die hauptsächlich aus (meist landwirtschaftlich genutzten) Ebenen besteht und über insgesamt ca. 70 km Küstengebiet zur Nordseeseite verfügt. Nur im Südosten des Landes an der Grenze zu Luxemburg erhebt sich das Bergland der Ardennen mit der höchsten Erhebung des Signal de Botrange mit 694 m. Die Einwohner leben zu 95% in den Städten und somit entsteht außerhalb dieser „Ballungszentren“ eine sehr geringe Bevölkerungsdichte (in den Ardennen weniger als 50 Einwohner pro km²). Ca. 10% der Einwohner Belgiens sind Ausländer, meist aus den angrenzenden EU-Staaten.
Regierungsform und geographische Lage
Regiert wird die konstitutionelle Monarchie Belgien von König und dem sog. Zweikammerparlament als Legislative und einer 15-köpfigen Exekutive (wo auch wieder der König beteiligt ist) unter Vorsitz des Premierministers. Staatliche Ämter für Außenpolitik, soziale sowie innere Sicherheit, Justiz, Verteidigung und Finanzpolitik runden die allgemeinstaatlichen Zuständigkeiten ab. Durch die unmittelbare Nähe zu den angrenzenden Ländern Frankreich, Luxemburg, Deutschland und den Niederlanden hat sich in Belgien neben der kulturellen Vielfalt eine Mehrsprachlichkeit entwickelt, die jedem Urlauber, Zuwanderer und Investor entgegenkommt. So sind neben Niederländisch und Französisch auch Deutsch offizielle Amtssprachen. Die zentrale europäische Lage ermöglicht auch Kurzreisen z.B. an die belgische Nordseeküste oder ein Städtetrip z.B. nach Brügge, Gent oder Antwerpen. Belgien gehört zu den kleinsten Staaten in Europa und lässt sich so auch problemlos in relativ kurzer Zeit erkunden. Insbesondere Touristen aus Luxemburg, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien zählen zum durchaus wichtigen Zweig der Tourismuswirtschaft in Belgien. Die hauptsächlichen Touristenziele liegen hierbei in den schon erwähnten großen Städten sowie entlang der Nordseeküste in den Badeorten Nieuwpoort, Knokke-Heist und Oostende. Für Wanderer und Naturliebhaber bietet auch die Ardennen-Region ein lohnendes und wunderschönes Ausflugsziel.
Wirtschaft und Verkehrswege
Die Bevölkerung Belgiens ist stark von der Industrialisierung und Exportorientierung abhängig, fast 75% des Bruttoinlandsproduktes werden durch Handel und Dienstleister in diesem Segment erwirtschaftet. Daneben werden durch die landschaftlichen Gegebenheiten hauptsächlich Getreide und Zuckerrüben angebaut, sowie Milchwirtschaft im Marschland und Schafzucht vornehmlich in den Ardennengebieten betrieben. Hohe Arbeitslosigkeit herrscht hauptsächlich in den französisch-sprechenden wallonischen Gebieten, da die dort ansässige Stahl- und Kohleindustrie rezessiv ist, was zu einem gebietsabhängigen Ungleichgewicht führt. Zu diesem Zweck zahlen wirtschaftlich starke Regionen (Flamen) einen Solidarbeitrag zur sozialpolitischen Finanzierung dieser eher schwachen Regionen. Neben der Binnenschifffahrt (Antwerpen ist einer der größten Seehäfen Europas!) ist besonders das Eisenbahnnetz von besonderer Bedeutung. Dieses gehört zu den dichtesten Bahnnetzen der Welt und bietet schnelle und hervorragend organisierte Verbindungen zu vergleichbar günstigen Preisen. Natürlich sind auch Straßen und Autobahnen mit der Hauptstadt Brüssel im Zentrum in ausreichendem Maße ausgebaut, allerdings gibt es hier zunehmend Ausbautätigkeiten. Belgien hat bereits ein Atomausstiegsprogramm, was zwar mit Regierungsübernahme in 2002 teilweise revidiert wurde, aktuell ist jedoch ein endgültiger Ausstieg (Belgien hat zurzeit 2 AKW-Standorte) bis zum Jahr 2025 geplant.
Besonderheiten
Die schon angesprochene Vielfalt der kulturellen Einflüsse schlägt sich in vielerlei Art im belgischen Alltag nieder. Erwähnenswert sind hier vor allem die französische Küche, die in Belgien (gerade in den großen Städten) sehr geschätzt wird oder der sprichwörtliche holländische Lebensfrohsinn und die typische moralische Vorreiterrolle. So sind in Belgien wie in den Niederlanden Euthanasie und die gleichgestellte Ehe homosexueller Paare erlaubt. Ende des Jahres 1999 wurde eine Frau mit flämischen und wallonischen Wurzeln die Gattin des belgischen Thronfolgers Prinz Philippe, was ein Zeichen für die innerbelgische Versöhnung setzen sollte. Flamen und Wallonen galten aufgrund geschichtlicher Vergangenheit als zerrissene Volksgruppen, deren Gegensätzlichkeit bis dato die politischen Geschicke des Landes mitbestimmt. Immer wieder gab es Befürchtungen, dass es zu einer Abspaltung Flanderns vom heutigen Belgien kommen könnte. Hiermit wäre die Zukunft Gesamtbelgiens sowie des Königshauses ungewiss. Bestimmte wirtschaftliche Bestrebungen (gerade aufgrund des hohen Industrialisierungsstandards des Landes) haben starke Lobbyisten, die dieser sehr ungünstigen Entwicklung entgegenwirken möchten.
Immobilienkauf und Finanzierung in Belgien
Ein Erwerb von Immobilien in Belgien sollte am besten über einen mehrsprachigen, ortskundigen Notar erfolgen. In der Regel wird zwischen den Vertragsparteien ein Vorvertrag geschlossen, der Anzahlung sowie Vertragsstrafen bei Rücktritt festlegt. Die Frist zwischen diesem Vorvertrag und dem endgültigen Vertrag sollte 4 Monate nicht überschreiten, da ansonsten zusätzliche Gebühren fällig werden. Notarkosten liegen im Mittel bei ca. 3 bis 4 Prozent des Kaufwertes. Grundstücke müssen grundsätzlich im sog. „Einregistrierungsbüro“ eingetragen werden, nach dem sich auch die Steuer auf das Grundstück berechnet. Auf die Immobilie selbst fällt die Mehrwertsteuer an. Die Immobilienfinanzierung in Belgien ist zentral (durch den Notar) einzutragen beim Hypothekenbewahrer. Diese Eintragung sichert die Rechte der Gläubiger im Falle eines Zahlungsausfalles. Ein wichtiger Unterschied zur Finanzierung in Deutschland ist die Beleihungsgrenze: Diese liegt maximal bei 70% (resp. 80% bei Beamten) des Gesamtwertes. In Deutschland kann unter bestimmten Voraussetzungen sogar über 100% finanziert werden, was in Belgien ausgeschlossen ist. Die Alternative bilden dann nur Zusatzkredite (nicht im Zusammenhang mit der ursprünglichen Hypothekenfinanzierung), die über zusätzliche Sicherheiten abgesichert werden müssen. Die Zinssätze in Belgien sind im Großen und Ganzen vergleichbar mit denen in Deutschland.
Auslandsimmobilie finanzieren: Dänemark
Das Königreich Dänemark liegt als Nachbarstaat nördlich von Deutschland und besteht aus einer sehr zerklüfteten Landfläche. Viele hundert große und kleinere Inseln gehören zum Staatsgebiet, weshalb das Land flächenmäßig relativ klein (nur ca. 43.000 km²) ist und doch eine gesamte Küstenlinie von über 7.000 km hat. Zählt man allerdings die innenpolitisch unabhängigen Inseln der Färöer sowie Grönland hinzu, so schwillt die Landfläche schnell auf über 2 Millionen km² an. Landschaftlich geprägt wird Dänemark daneben von einem abwechslungsreichen Wechselspiel aus Hügel- und Flachlandebenen. Die höchste Erhebung (der Møllehøj) ist nur ca. 171 m hoch. Dänemark ist wegen seiner aufregend schönen Küstengebiete und der immer wieder gelobten herzlichen Gastfreundlichkeit seiner Einwohner das Lieblingsurlaubsziel vieler Deutscher. Auch verschlägt es immer wieder viele Fachkräfte nach Dänemark, da dort händeringend fachkundige Arbeitskräfte gesucht werden – trotz der anfänglichen Schwierigkeiten mit der dänischen Sprache. Hinzu kommt ein hohes Lohn- und Arbeitsniveau, das Dänemark zu einem der höchsten Lebensstandards in der gesamten EU verholfen hat. Trotz lange nicht so weitreichender Kündigungsschutzbestimmungen wie in Deutschland sind hohe soziale Absicherungen und eine sehr viel aktivere und flexiblere Arbeitsvermittlung Garanten für eine hohe soziale Zufriedenheit in der Bevölkerung – trotz hoher Steuersätze.
Regierungsform und geographische Lage
Dänemark ist eine parlamentarisch-demokratische Monarchie. Damit ist das formelle Staatsoberhaupt der Monarch (oder die Monarchin wie derzeit Margrethe II.). In der politischen Realität übernimmt das Königshaus jedoch lediglich repräsentative Aufgaben, während Gesetzgebung und ausführende Gewalt in den Händen des Parlaments bzw. des Kabinetts liegen. Das dänische Einkammerparlament (Folketing) besteht aus 179 vom Volk gewählten Abgeordneten, welche in Übereinstimmung mit dem Königshaus Gesetze erlassen oder auch Kriegs- und Friedenserklärungen abgeben können. Die Exekutivgewalt wird durch das Kabinett gewährleistet, welchem der Staatsminister vorsteht. Dieser Staatsminister wird wiederum vom König ernannt, wenn das Parlament mehrheitlich dieser Ernennung zustimmt. Dänemark liegt zwischen Nord- und Ostsee, bestehend aus der Halbinsel Jütland, den Inseln Lolland, Bornholm, Falster, Fünen und Seeland sowie weiteren Inseln. Politisch zugehörig, aber mit nationaler Eigenständigkeit müssen ebenfalls Grönland und die Färöer Inseln hinzugezählt werden. In Zentraljütland befindet sich ein eiszeitlicher Höhenzug und an der Ostseeküste die sehr bekannten unzähligen Förden (Meeresbuchten). Jütland und die benachbarten Inseln bilden geografisch den Übergang Mitteleuropas zur skandinavischen Halbinsel mit den Staaten Schweden und Norwegen.
Wirtschaft und Verkehrswege
In Dänemark herrscht intensive und exportorientierte Industrialisierung, hier sind insbesondere Metall- und Maschinenbauindustrie sowie Schiffsbau-, Stahl-, Lebensmittel-, Chemie- und Elektronikindustrie von großer Bedeutung. Durch das fruchtbare Moränenland und fortschreitende Düngung wird eine technisierte Landwirtschaft betrieben, die sich hauptsächlich auf Getreide (z.B. Gerste, Roggen, Hafer) sowie Futterpflanzen spezialisiert ist. In Dänemark bestimmen landwirtschaftliche Genossenschaften über Planung und Absatz insbesondere von tierischen Erzeugnissen (Milch, Schweinefleisch etc.). Der Tourismus nimmt in Dänemark zwar beständig zu, steht im Vergleich zu den Erträgen aus der Industriebranche aber noch hinten an. Die meisten Besucher stammen aus den Nachbarländern Deutschland, Norwegen und Schweden. Straßen- und Schienenverkehr sind modern und gut ausgebaut, durch Teilprivatisierungen in beiden Bereichen werden Zustand und Wartung der entsprechenden Verkehrsnetze finanzierbar und damit sichergestellt. Dänemark besitzt 5 internationale Flughäfen, davon ist sicherlich der Flughafen Kastrup der Hauptstadt Kopenhagen der international bedeutendste. Kopenhagen ist zugleich das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes, sowie Sitz des Parlamentes und des Königshauses.
Besonderheiten
Dänemark hat eine einzigartige und unvergleichliche Landschaft, geboren in der Hauptsache aus eiszeitlichen Vorgängen unserer Erde. Dieses Erbe gilt es zu schützen, wofür es ungewöhnlicher Maßnahmen bedarf: Allein 20% des Ackerlandes befinden sich auf Meeresniveau in ökologisch empfindlichen Feuchtgebieten. Dieses Gleichgewicht aus Bebaubarkeit und niedriger Lage drohte in jüngster Vergangenheit durch Abholzung und Raubbau an den Weideflächen zu kippen. Die dänische Regierung ergriff daraufhin Gegenmaßnahmen, die bis zum heutigen Tage noch nicht vollendet sind. Um die Feuchtgebiete anbaufähig zu halten, müssen regelmäßig große Mengen Wasser abgepumpt werden, andere Gebiete (wie auch beispielsweise Kopenhagen) müssen mit vielen Deichen und weiteren Schutzvorrichtungen vor den Wassermassen der Ostsee geschützt werden.
Immobilienkauf und Finanzierung in Dänemark
Zum Immobilieneigentum in Dänemark gibt es durchaus restriktive Bestimmungen. So ist es grundsätzlich nur Dänen oder EU-Bürgern mit Hauptwohnsitz in Dänemark gestattet, eine Immobilie in Dänemark zu erwerben. Ebenso zwingend ist die Schriftform für Grundstückskauf und Übereignung. Rechtliche Beratung (z.B. durch einen Anwalt bzw. Notar) ist unbedingt empfehlenswert, da es weiterhin eine Reihe von Sonderreglungen gibt, die im Zusammenhang mit einer Genehmigungserteilung stehen. Besondere Bedeutung haben dabei immer die Beziehung des Käufers zu Dänemark, die beabsichtigte Nutzung der Immobilie (Ferienhäuser oder Sommerresidenzen eines Ausländers haben so gut wie keine Chance auf Genehmigung) und die finanziellen Verhältnisse (so ist z.B. Voraussetzung, dass der künftige Besitzer keine Ansprüche an das dänische Sozialsystem stellen wird). Bei Erbschaften oder Schenkungen müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit diese nicht der Genehmigungspflicht unterliegen. Die Zinssätze und Vertragsbedingungen für Immobiliendarlehen sind durchaus mit denen in Deutschland vergleichbar, allerdings sollte man sich an einen renommierten und erfahrenen Berater wenden, der die Bedingungen und Vorgehensweisen in Dänemark kennt und eine entsprechende Hilfestellung geben kann.
Auslandsimmobilie finanzieren: Frankreich
Frankreich ist bekannt für seine Lebensart, sowie guten Wein und gutes Essen. Auch als Urlaubsland mit so bekannten Regionen wie der Côte d’Azur, Paris, dem Elsass, der Provence oder Korsika hat es viele ausländische Liebhaber gefunden. Prägend für die Landschaft sind Ebenen und Hügelszenarien mit Ausnahme der Pyrenäen im Grenzgebiet zu Spanien, dem Massif Central in Süd-/Ostfrankreich sowie den Alpen und Vogesen im Osten. Hier liegt auch die höchste Erhebung, der Mont Blanc mit ca. 4800 Meter. Die Hauptstadt Paris zählt mit ihren ca. 12 Millionen Einwohnern zu den wichtigsten europäischen Großstädten, neben Marseille, Lyon und Toulouse.
Regierungsform und geographische Lage
Die vorwiegend katholische Bevölkerung der Französischen Republik wählt alle fünf Jahre einen Präsident als Staatsoberhaupt. Dieser ernennt den Premierminister, welcher die Führung des Regierungskabinetts übernimmt, was in dieser Form zu einer Exekutivbeteiligung von Regierung und Präsident führt. Die Legislative bildet das Parlament, bestehend aus Nationalversammlung und Senat. Die Nationalversammlung wiederum wird durch die Wahlbeteiligung des Volkes und der Senat über Département-Räte sowie verschiedene andere gewählte Ratspersonen ernannt bzw. entsendet. Geographisch hat Frankreich viele Nachbarn: U.a. Belgien, Luxemburg, Deutschland, Italien, Spanien und Andorra. Auch die Nordsee, der Atlantische Ozean und der Ärmelkanal grenzen direkt an Frankreich an. Weiterhin gehören auch Überseeterritorien wie z.B. das karibische Saint-Martin, Französisch-Guayana in Südamerika, sowie weitere Territorien in der Antarktis, im Indischen und Pazifischen Ozean (Ozeanien). Die Amtssprache Französisch wird nicht nur als alleinige Sprache zur Verständigung in Frankreich, sondern auch als Träger der französischen Kultur verstanden und dementsprechend auch per Gesetz gefördert. So müssen beispielsweise Rundfunk- und Fernsehsender einen bestimmten Anteil Ihrer Sendungen mit französischsprachiger Kunst (Musik etc.) ausstrahlen. Es gibt viele Regionalsprachen (sehr bekannt sind davon z.B. Katalanisch, Bretonisch oder Baskisch), die jedoch aufgrund der sogar verfassungsmäßig vorgeschriebenen „Alleinherrschaft“ des Hochfranzösisch unterzugehen drohen.
Wirtschaft und Verkehrswege
Hauptsächliche Wirtschaftsträger sind die hochentwickelten Industriezweige Fahrzeug- und Flugzeugbau, Textil und Maschinenbau, die pharmazeutische Industrie sowie die Kernkraftwerke und die Tourismusbranche. Daneben sind Anbau von Getreide und Wein, Viehzucht sowie der Abbau von Bodenschätzen wie Erdöl, Bauxit, Eisenerz und Erdgas von größerer Bedeutung. Es gibt seit 1970 den SMIC, der (jährlich angepasst) den Angestellten einen Mindestlohn sichert. Straßen- und Luftverkehr sind modern und gut ausgebaut und besitzen eine starke Zentralisierung in Richtung der Hauptstadt Paris. Der Schienenverkehr wurde im Jahre 2003 privatisiert, jedoch bildet die staatliche Linie SNCF noch immer die meisten und schnellsten Verbindungen ab. Insbesondere bekannt sind der Thalys bzw. der TGV als international agierende Hochgeschwindigkeitszüge. Auch der Schiffsverkehr spielt in Frankreich eine große Rolle: Traditionell wurden zu Handels- und Kriegszwecken schon immer Binnenschifffahrt und Wasserstrassen ausgebaut und modernisiert, heute wird diese existierende Infrastruktur hauptsächlich zu Zwecken des Gütertransports und der touristischen Personenschifffahrt genutzt.
Besonderheiten
Die Wirtschaftsentwicklung in Frankreich hat eine lange Tradition und entstammt ursprünglich dem sog. Merkantilismus. Prägend hierfür sind starke staatliche Eingriffe, so dass man in Frankreich von einer gelenkten Volkswirtschaft sprechen kann. Trotz zunehmender Tendenz zur Deregulierung ist Frankreich innerhalb des EU-Staatenverbundes noch immer ein Kandidat mit relativ hoher staatlicher Kontrolle mit dem wichtigsten Handelspartner Deutschland als wirtschaftlich unterstützende Kraft. Auch die Mentalität der Franzosen bedarf einer besonderen Erwähnung: Franzosen werden hierzulande oft als langsam und „Anti-Deutsch“ vorverurteilt. Franzosen lieben die Gemeinsamkeit, sind grundsätzlich von einer offenherzigen Verständlichkeit und zu Recht stolz auf Ihre Kultur. Eigentum an sich hat in Frankreich weniger Stellenwert im Allgemeinverständnis als in Deutschland. In ländlichen Gebieten ist teilweise üblich, sein Auto und sein Haus unverschlossen zu lassen. Das Essen dient nicht nur zur reinen Nahrungsaufnahme sondern vor Allem zur Kommunikation und als gesellschaftlich-sozialer Aspekt. Schon im Schulalter werden die Kinder hierauf eingestellt: In französischen Schulen ist es üblich, das Mittagessen im Gemeinschaftsverbund einzunehmen.
Immobilienkauf und Finanzierung in Frankreich
Besonders beliebt (aber auch besonders teuer) sind verständlicherweise Immobilien in den Küsten- und Ferienregionen, z.B. an der Côte d’Azur oder der Champagne. Immobilienangebote gibt es reichlich, am Einfachsten können diese im Internet oder auch in französischen Zeitungen ersehen werden. Über einen ortsansässigen Makler können auch Begehungen vereinbart werden. Allerdings sind die üblichen Maklerkosten meist höher als in Deutschland, normalerweise liegen diese bei etwa 7 bis 8 %. Vorsicht ist ebenfalls geboten, wenn man selbst kein Fachmann ist: Die oft älteren, majestätischen Bauten mit vergleichsweise günstigen Preisen bedürfen meist umfangreicher Sanierungen, die es natürlich einzukalkulieren gilt. Vorverträge bedürfen üblicherweise einer 10%-igen Anzahlung, der Kauf selbst unterliegt der Erwerbssteuer (ca. 5%) nebst Notarkosten (ca. 3%). Ähnlich wie in Deutschland der Kauf von Gebrauchtfahrzeugen von Privat, unterliegt der Immobilienkauf in Frankreich der Klausel „Gekauft wie gesehen“. Spätere Reklamationen etwaiger übersehener Mängel bedeuten nicht, dass der Käufer vom Vertrag zurücktreten darf. Ein Art Gewinnsteuer („Plus Value“) für Immobilienspekulationen muss beachtet werden, wenn die Immobilie innerhalb von 20 Jahren ge- und wieder verkauft wird. Besondere Bestimmungen gelten in Frankreich bzgl. des Erbrechts, weshalb im Regelfall ein Testament mit entsprechender Verteilung des Immobilienwertes im Todesfall aufgesetzt werden muss. Auskünfte hierüber erteilen die Notare in Frankreich.
Auslandsimmobilie finanzieren: Großbritannien
Großbritannien liegt im nördlichen Teil des Atlantischen Ozeans im Nordwesten Europas und ist die größte Insel in Europa. Gleichzeitig wird „Großbritannien“ auch als Synonym für das „Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland“ gebraucht, welches den größten Inselstaat Europas darstellt. Die Insel an sich unterteilt sich in die drei Nationen Schottland, England und Wales, dem Vereinigten Königreich als souveräner Staat gehört auch Nordirland an. Ferner zählen die Hebriden, sowie die Orkney- und Shetlandinseln dem Vereinigten Königreich an. Für alle diese Regionen haben sich im Laufe der Zeit nicht nur landschaftliche, bevölkerungstypische und rechtliche Unterschiede ergeben, sondern auch ganz unterschiedliche Entwicklungen im wirtschaftlichen und touristischen Bereich. Landschaftlich am reizvollsten ist sicherlich das Leben auf dem bevölkerungsärmeren Land, wobei hier die Infrastruktur mit ihren teilweise schwierigen Anbindungen beachtet werden sollte. Im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland leben etwa 62 Millionen Einwohner bei einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von etwa 246 Einwohnern je km². Weltweit hat der Inselstaat großen Einfluss – als eigenständige Atommacht, Mitglied aller wichtigen wirtschaftlichen Vereinigungen und nicht zuletzt wegen der weit verbreiteten englischen Sprache.
Regierungsform und geographische Besonderheiten
Die Staatsgewalt in Großbritannien liegt beim Parlament, welches sich aus drei Kammern rekrutiert: Dem Monarchen sowie dem Unterhaus (House of Commons) und dem Oberhaus (House of Lords). Formal ist der Monarch in der Lage, die Regierung abzuberufen oder andere wichtige Entscheidungen (gemeinsam mit dem Parlament) zu treffen. In der Realität liegt jedoch die Staatsgewalt aktuell beim Unterhaus bzw. dem Premierminister. Dieser wird zwar vom König ernannt, doch traditionell ist dies die Führungsfigur der Mehrheitspartei bzw. der Koalition im Unterhaus. Es gibt in Großbritannien keine Verfassung per se, vielmehr setzen sich verfassungskonforme Rechte aus den Pfeilern Gewohnheitsrecht, geltenden Gesetzen und richtungsweisenden Urteilen (Präzedenzfälle / sog. „Common Law“) aus der Vergangenheit zusammen. Die 650 Abgeordneten des Unterhauses werden durch Wahlen nach dem Mehrheitswahlrecht bestimmt. Grundsätzlich lässt sich das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland einteilen in die Teilstaaten England, Schottland, Wales und Nordirland. Zusätzlich zugehörig sind mehrere Inselgruppen um die Hauptinsel herum mit über 1000 kleineren Eilanden. Die Hauptstadt London ist auch Sitz des Königshauses und gilt auch als wirtschaftliches Zentrum eines global bedeutenden Handelsplatzes. Viele Reize sowohl landschaftlicher als auch kultureller und geschichtlicher Natur wohnen den unterschiedlichen Nationen inne. So wie Schottland einen ganz besonderen Ruf unter Whiskykennern hat, gilt dies für die weiten, grünen Wiesen im klimatisch eher rauen Nordirland. Allein die Anreise kann ein einzigartiges Erlebnis sein: Mittels Eurotunnel unter dem Ärmelkanal hindurch gelangen Reisende aus „Resteuropa“ schnell und sicher nach Großbritannien.
Wirtschaft und Verkehrswege
Die industrielle Revolution hatte ihren Ursprung in Großbritannien, in der heute ein entsprechend stark deregulierter und hoch privatisierter Marktmechanismus vorherrscht. Die heutige Wirtschaftskraft ist enorm hoch und hat prägenden Einfluss auf die Weltwirtschaft. Als drittgrößte Volkswirtschaft in Europa sind Beziehungen insbesondere zu den großen 8 Industrienationen bilateral extensiv ausgebaut und werden entsprechend gepflegt. Die stärksten Einflüsse haben u.a. Dienstleistungen im Finanzsektor (London ist der größte Finanzplatz weltweit), industrielle Fertigung von Fahr- und Flugzeugen, chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen und Rüstungstechnik. Daneben sind von erwähnenswerter Bedeutung der wirtschaftliche Einfluss von Tourismus und Energiegewinnung aus Bodenschätzen wie Kohle, Erdöl und Erdgas.
Alle Verkehrsnetze (Autostraßen, Schienenverkehr, Luftfahrt und Schifffahrt) sind gut ausgebaut und sind in der Regel zentral auf London ausgerichtet. Die Insellage hat einige bestimmte Besonderheiten (z.B. Eurotunnel, Bedeutung der Schifffahrt etc.) hervorgebracht. Das Passagieraufkommen im Luftverkehr (wichtigste Flughäfen sind London Heathrow und Gatwick, sowie Glasgow und Manchester) ist das höchste in Europa.
Besonderheiten
Die britische Kultur und Lebenseinstellung hat einen besonderen Stellenwert in der Welt. „Very british“ ist Synonym für besondere Charaktereigenschaften, z.B. für bestimmte Humorformen oder Essenskultur. Die Verbreitung von britischen Medien (z.B. BBC) ist aufgrund der englischen (Welt-) Sprache, die im Allgemeinen (besonders in England) akzentfrei und damit leichter verständlich für Ausländer ist, sehr hoch. So ist z.B. die BBC mit Radio- und Fernsehprogrammen weltweit zu empfangen. Zeitungen wie der „Daily Telegraph“ oder die „Times“ beinhalten weltweit beachtete Nachrichten- und Finanzrelevanzen. England gilt als Wiege des Soccer (Fußball). Die britische Kultur und Sprache ist international stark beachtet und Bestandteil der jüngeren Erdkultur.
Immobilienkauf und Finanzierung in Großbritannien
Die rechtlichen Regelungen zum Erwerb von Grundstücken und Immobilien sind regional (insbesondere in den unterschiedlichen Nationen) teilweise stark abweichend. Die Hilfe von Maklern bzw. eines Anwalts sind dringend anzuraten und im Allgemeinen auch üblich. Oft werden deutsche Standards in Bezug auf die Bauqualität der Immobilien nicht erreicht, was besondere Nachhaltigkeit (z.B. mittels Beauftragung von Gutachtern) und zusätzliche Investitionen erfordert. Ein dem deutschen Grundbuch ähnliches Register ist das Grundstücksregister „Land Registry“, was vor einem Immobilienkauf immer eingehend zu prüfen ist. Mit Eintragung in dieses Register erfolgt offiziell der Eigentums- und Haftungsübergang. Vor Vertragsunterzeichnung sollten konkrete Regelungen bzgl. auftretender Nebenkosten vereinbart werden bzw. es sollte vorher genau festgelegt werden, was genau für Kosten für den Käufer entstehen. Eine Grundsteuer wie in Deutschland ist in Großbritannien unbekannt, jedoch fallen (je nach Region unterschiedliche) Gemeindeabgaben an, die zumeist vom Objektwert abhängig sind.
Auslandsimmobilie finanzieren: Italien
Italien mit seiner Hauptstadt Rom ist eines der Haupturlaubsziele der Deutschen. Bekannt sowohl für wunderschöne Strände und sonnige Flaniermeilen an der Riviera, aber auch für antike Kultur und reichhaltige Landschaften verzaubert Italien ebenso die Wintersportler: Die Alpenausläufer Italiens beheimaten die höchsten Erhebungen in ganz Europa. Der Mont Blanc beispielsweise mit einer Höhe von 4.810 m über NN oder auch der Gran Paradiso mit 4.061 m gehören dazu. So bekannte und beliebte Wintersportgebiete wie das Trentino oder die Lombardei ziehen jährlich tausende Touristen an. Zu Italien gehören auch die Mittelmeerinseln Sardinien und Sizilien sowie einige weitere kleinere Inseln. Sehr bekannt sind ebenfalls die Vulkane Ätna, Vesuv und Stromboli. In Italien leben etwas mehr als 60 Millionen Menschen, allein in Rom davon ca. 4 Millionen. Neben der offiziellen Amtssprache Italienisch wird (regional unterschiedlich) auch Französisch, Deutsch, Ladinisch sowie Slowenisch gesprochen.
Regierungsform und geographische Lage
Italien ist eine parlamentarische Republik mit dem Präsidenten der Republik als Oberhaupt, dessen eigentliche Aufgaben in Repräsentation, Beteiligung an der Regierungsbildung (und dessen Auflösung) sowie in der Führungsperson als Oberbefehlshaber der Streitkräfte liegen. Das Zwei-Kammer-Parlament (Senat und Abgeordnetenkammer als gleichberechtigte Kammern) wird alle 5 Jahre gewählt und bildet die Legislative. Die Exekutive stellt der Ministerrat dar, mit dessen Vorsitzendem, dem Präsident des Ministerrates. Der Präsident der Republik (Staatspräsident) hat die Befugnis, verdiente Persönlichkeiten als Senatoren auf Lebenszeit in den Senat zu bestellen. Die berühmte „Stiefelform“ der italienischen Halbinsel ist markant auf allen geographischen Darstellungen Europas. Durch die trotz Halbinselstatus sehr zentrale Lage in Südeuropa mit den Nachbarländern Schweiz, Österreich, Frankreich, Slowenien und den Enklaven San Marino und Vatikanstadt (welcher der kleinste anerkannte Staat der Welt ist und innerhalb des Stadtgebietes von Rom situiert ist) ist Italien sowohl Durchgangs- als auch leicht zu erreichendes Urlaub- und Arbeitsland. Die Mittelmeerküsten, der Gardasee sowie die zugehörigen Inseln Sardinien und Sizilien haben mediterranes Klima, in den norditalienischen Berglandschaften hingegen herrscht ein raues eher unwirtliches Klima. In starken Wintern sind diese Gebiete oft unpassierbar. Als geologische Besonderheiten gelten die immer noch vorherrschenden vulkanischen und tektonischen Aktivitäten, die oft zu Erdbeben führen.
Wirtschaft und Verkehrswege
Große Industriebetriebe befinden sich vorwiegend in Nord- und Mittelitalien, hier insbesondere Eisen- und Stahlwerke, chemische Industrie sowie Papier-, Textil- und Automobilindustrie. Bodenschätze finden sich recht vielfältig: Schwefel, Kohle, Eisen, Zink, Blei, Erdgas u.a. Als wichtigste Exportpartner gelten Deutschland und Frankreich vor den USA. Neben diesen bedeutenden Industriezweigen sind der Tourismus und die Landwirtschaft die einflussreichsten Faktoren im Land. Besonders der Anbau von Weizen, Reis, Oliven, Mais und Südfrüchten sind neben Viehzucht und Fischerei die Hauptertragsquellen in der italienischen Wirtschaft. Über 50% der Landfläche Italiens werden für die Agrarwirtschaft genutzt. Viele berühmte Produkte sind auch in Deutschland nahezu jedem bekannt: Gorgonzola-Käse, Parmesan oder italienische Rotweine zum Beispiel. Der Straßenverkehr ist größtenteils privatisiert und daher mautpflichtig aber auch gut ausgebaut. Der Schienenverkehr hingegen befindet sich bis auf wenige Ausnahmen noch in staatlicher Hand und ist im Vergleich zu Rest-Europa sehr preisgünstig. Bedingt durch die Lage am Mittelmeer spielen auch Schifffahrt und Flugverkehr eine große Rolle. Die beiden größten Flughäfen mit internationaler Bedeutung befinden sich in Rom (Fiumicino) und Mailand (Malpensa).
Besonderheiten
Ein großes Problem in Italien ist das sog. „Nord-Süd-Gefälle“. Im Süden gibt es eine fast 3mal so hohe Arbeitslosenquote, was zu einer entsprechenden Ausprägung von Kriminalität (Stichwort: Mafia) führt. Die hohe Staatsverschuldung erstickt immer wieder die Hoffnung auf eine schnelle und nachhaltige wirtschaftliche Belebung. Viele große ehemalige Staats-Unternehmen (beispielsweise aus den Bereichen Telekommunikation oder Elektronik) wurden erst vor relativ kurzer Zeit privatisiert und konnten so noch nicht den erhofften wirtschaftlichen Beitrag leisten. Der starke Einfluss der kriminellen Vereinigungen in Italien rührt von deren geschäftlichen Verbindungen (auch international) her, der den Zugang zu öffentlichen Geldern ermöglicht und so einen Kreislauf von Machtressourcen anstößt.
Immobilienkauf und Finanzierung in Italien
Die Beratung durch einen fach- und ortskundigen Rechtsanwalt kann jedem Interessierten nur dringend angeraten werden. Es gibt in der Gestaltung und in den rechtlichen Voraussetzungen für Immobiliengeschäfte in Italien prägnante regionale Unterschiede. Problematisch (insbesondere für Nicht-Fachkundige) kann auch die Beurteilung des örtlichen Preisniveaus sowie der Qualität der Bausubstanz im Einzelfall sein. Eine Immobilie zu Wohnzecken muss eine dementsprechende Zulassung besitzen und es dürfen keine Formfehler bei der Eigentumsübertragung unterlaufen, da dies zur Annullierung führen kann. Ein verbindlicher Vertrag in Italien ist bereits der „Compromesso“ oder Vorvertrag, weshalb hierin auch alle wichtigen Punkte detailgetreu widergegeben sein sollten. Werden später nicht alle Verpflichtungen eingehalten oder der Kauf doch nicht vollzogen, ist meist die Anzahlung verloren. Die Eigentumsübertragung selbst vollzieht sich durch Eintragung ins italienische Kataster, welche von einem Notar vorgenommen werden muss. Per Gesetz müssen bei Immobilienkäufen von Ausländern zwei Zeugen bei der notariellen Unterzeichnung des Vertrages anwesend sein. Der Kaufpreis muss bereits beim Notar entrichtet werden, eine Auflassung wie in Deutschland ist in Italien unbekannt. Die Grundsteuer (ca. 8 bis 10%) in Italien ist abhängig vom Nutzungszweck und dem notariell ermittelten Steuerwert des Objektes.
Auslandsimmobilie finanzieren: Luxemburg
Das Großherzogtum Luxemburg ist insbesondere bekannt durch die große Bedeutung als europäisches Finanzzentrum und als Sitz wichtiger internationaler Behörden. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Errichtung dieser Institutionen sind hier im europäischen Vergleich extrem günstig, obwohl das Land der zweitkleinste Staat in der EU (nach Malta) ist. Landschaftlich ist das Land gespalten in den bergigen, meist bewaldeten Norden und den eher flachen Süden. Die Verbindungen im Inland sind kurz, was das Land sehr attraktiv für den Tourismus macht. Die gesamte Einwohnerzahl von ca. 500.000 verteilt sich auf einer Gesamtfläche von etwa 2.590 km², wobei sich die große Mehrheit (ca. 67%) dieser Bevölkerung im arbeitstypischen Alter zwischen 16 und 64 Jahre befindet.
Regierungsform und geographische Lage
Luxemburg ist eine konstitutionelle Monarchie, wobei die Krone dem Erbrecht unterliegt. De facto besitzt der Monarch als Staatsoberhaupt jedoch nur formale Rechte, da Luxemburg lt. eigener Verfassung demokratisch regiert werden muss. Die Legislative wird von einer alle 5 Jahre vom Volk zu wählenden Abgeordnetenkammer wahrgenommen, aus der auch die Regierungsbesetzung hervorgeht. Den 14 Ministern der Exekutivgewalt steht der Premierminister vor. Eine gemeinsame Grenze mit Luxemburg haben Belgien, Frankreich und Deutschland. Dies erklärt auch die vorherrschenden Amtssprachen Deutsch und Französisch neben der Nationalsprache Luxemburgisch. Es ist daher insbesondere für Grenzgänger kein Problem, eine Arbeit jenseits des jeweiligen Wohnortes anzunehmen, zumal die Einkommen in Luxemburg in der Regel höher sind als z.B. in Deutschland. Touristisch hat Luxemburg besonders Wanderern, Radfahrern und Naturliebhabern eine reizvolle Vielfalt zu bieten. Kurze Wege und landschaftliche Kontraste im Umland, die Hauptstadt Luxemburg (Stadt) mit Ihrer Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde und eine gastronomische Versuchung aus feiner französischer und deutscher Küche locken jährlich rund 900.000 Besucher in das Großherzogtum, wovon ca. 15% Camper zu verzeichnen sind. Zunehmend ist auch der Tanktourismus, da die Benzinpreise in Luxemburg vergleichsweise niedrig sind.
Wirtschaft und Verkehrswege
Unangefochtener Spitzenreiter in der Volkswirtschaft Luxemburgs ist der Finanz- und Versicherungssektor. Besonders die gesetzesrechtlichen und steuerlich günstigen Rahmenbedingungen machen diesen Standort so attraktiv. Daneben sind Medien, Logistik und IT-Dienstleistungen erwähnenswert sowie zu einem geringen Anteil auch die verarbeitende Industrie, das Baugewerbe und die Landwirtschaft. Wichtigster Handelspartner in Europa für Luxemburg ist Deutschland. Luxemburg verfügt über ein ausreichend dichtes Netz von Autobahnen und Nationalstraßen, das fortlaufend erweitert wird. Die Schifffahrt spielt eine sehr große Rolle, da die Mosel gute Möglichkeiten zur Kanalisierung und Anlage von Häfen bietet. Im Luftverkehr spielt der Flughafen Findel mittlerweile eine tragende Rolle in Europa. Der öffentliche Nahverkehr wie Bus, Bahn und Co. wird aktuell erweitert, z.B. mit einem modernen Straßenbahnsystem in der Hauptstadt. Es bestehen viele internationale Verbindungen in Zusammenarbeit mit den nationalen Bahnunternehmen aus Frankreich und Deutschland.
Besonderheiten
Etwa 40% der Beschäftigten in Luxemburg stammen aus den direkten Nachbarländern und gelten als „Grenzgänger“. Das bedeutet, dass diese nur zum Arbeiten nach Luxemburg pendeln. Aufgrund der höheren Verdienste und den damit verbundenen vergleichsweise hohen Lebenshaltungskosten (so sind auch Mieten oder Immobilien generell teurer als in Deutschland) ist diese Art der Beschäftigung für die meisten Pendler am attraktivsten. Wohnraum aneignen sollte man sich generell nur, wenn eine sehr langfristige Beschäftigung oder sonstiger langfristiger Verbleib in Luxemburg geplant sind. Der hohe Ausländeranteil von weit über 40% macht dabei eine Integration zur Selbstverständlichkeit. Etwas weniger offen gehen die Luxemburger mit Religionszugehörigkeiten oder politischen Überzeugungen um. Das sehr strikte Datenschutzgesetz verbietet gänzlich die öffentliche Erhebung von sensiblen Daten rund um persönliche Einstellungen. Es ist daher gerade für „Neu-Luxemburger“ ein Tabu, über solche Themen in der Öffentlichkeit zu sprechen. Lernt man die Luxemburger näher kennen, wird man deren ansonsten weltoffene und solidarische Einstellung sehr zu schätzen wissen.
Immobilienkauf und Finanzierung in Luxemburg
Zu unterscheiden sind zunächst einmal die Immobilien nach dem Verwendungszweck. So sind Wohnimmobilien deutlich teurer als z.B. Büroimmobilien. Bestehende Immobilien sind in der Regel teuer (je nach Region) als Bauland plus Neubau. Es ist ratsam, vor Ort (z.B. in Zeitungen oder über Maklerbüros) nach Immobilien zu suchen, da im Ausland kaum Informationen über freie Immobilien zu finden sind. Da Luxemburg ein großer Finanzplatz ist, sind natürlich auch die Finanzbetrüger nicht weit, weshalb immer auf Seriosität und Reputation des Maklers und des Finanziers geachtet werden sollte. Zu diesem Zweck gibt es in Luxemburg entsprechende Organisationen, denen seriöse Anbieter angehören. Für den Abschluss eines Kaufvertrages wird zwingend ein Notar benötigt, den man auch zu rechtlichen Beratungen über das jeweilige Objekt nutzen sollte. Viele Dinge sind in Luxemburg bis ins Detail rechtlich geregelt, so beispielsweise die Umsetzung der Hausordnung in Eigentumswohnungen. Finanzierungszinsen und Nebenkosten wie Maklergebühren, Notarkosten, Grundsteuer etc. sind im Allgemeinen etwas höher als in Deutschland. Lediglich die Übereignungsgebühren (vergleichbar mit der Grunderwerbssteuer in Deutschland) sind in etwa identisch. Anzahlungen betragen in der Regel bis zu 25% und sind damit höher als in den Nachbarländern. Unbedingt unternehmen sollte man eine ausgiebige Besichtigung nebst Mängelliste, die von beiden Parteien unterzeichnet werden sollte, damit später nicht der Nachweis über die rechtzeitige Geltendmachung der Mängel fehlt.
Auslandsimmobilie finanzieren: Niederlande
Die Niederlande liegen eingebettet zwischen Belgien, Deutschland und der Nordsee und sind bekannt für die sprichwörtliche Aufgeschlossenheit ihrer Bewohner, landestypische Spezialitäten bzw. Waren (z.B. Gouda-Käse oder die weltbekannten Holzschuhe) und die unterschiedlichen landschaftlichen Reize. Mit ca. 428 Einwohnern pro km² bildet diese parlamentarische Monarchie einen extrem dicht besiedelten Flächenstaat. Ausgedehnte Küstenstreifen, Flachland mit (besonders im Frühjahr) farbenprächtig blühenden Tulpen- und Narzissenfeldern, kulturelle und architektonische Eigenarten wie etwa Windmühlen (die Windmühlen in Kinderdijk beispielsweise zählen zum Weltkulturerbe) sowie unterschiedliche Provinzen mit regionaltypischen Eigenschaften (z.B. Polderlandschaft in Flevoland) ziehen Jahr für Jahr scharenweise Touristen an. Die Niederlande liegen zu ca. 25% unterhalb des Meeresspiegels, was zu einer Vielzahl an Deich- und Sumpfgebieten führt. Viele Teile der Landmasse sind Folge einer Landgewinnung aus dem Meer (sog. Poldergebiete). Der höchste Punkt liegt auf der Insel Saba mit ca. 880 Metern (Mount Scenery). Auch zum Arbeiten lohnt sich für viele Ausländer (insbesondere aus den direkten Nachbarstaaten Belgien und Deutschland) die Reise in die Niederlande. Geprägt durch starke Wirtschaftskraft aber einem nur begrenztem eigenen Kontingent an entsprechend ausgebildeten Mitarbeitern suchen die niederländischen Firmen ständig nach entsprechend qualifizierten Arbeitnehmern.
Regierungsform und Provinzeinteilungen
In den Niederlanden ist laut Verfassung der König bzw. die Königin (z.Zt. Königin Beatrix) das Staatsoberhaupt. Die (erbliche) Krone ernennt Minister und Ministerpräsidenten nach Vereinbarung mit den Parlamentsfraktionen. Das Parlament selbst ist ein nach demokratischem Vorbild gebildetes 2-Kammer-Parlament, wobei die Abgeordneten der 2. Kammer durch die niederländischen Bürger per Wahlentscheid bestimmt werden.
Die Niederlande werden weiterhin in (zurzeit 12) Provinzen unterteilt, die alle eine eigene Regierung sowie ein Parlament besitzen. Darunter befindet sich noch eine weitere Ebene – die Gemeinden – die ebenfalls wiederum einen sog. Gemeindevorstand (bestehend aus Bürgermeister und Vertretern des Gemeinderates) bestehen. Die folgenden Provinzen existieren aktuell und sind nach hauptsächlich geografischen Gesichtspunkten eingeteilt:
NORD: Drenthe, Friesland und Groningen
SÜD: Limburg, Nordbrabant und Zeeland
WEST: Nord- und Südholland sowie Utrecht
OST: Flevoland, Overijssel und Gelderland
Das Königreich der Niederlande besitzt weiterhin auch karibische Überseeterritorien, eingeteilt nach dem Gebiet: Aruba, Curacao und Sint Maarten gelten als Länder die dem Königreich zugehörig sind und die Inseln Saba, Sint Eustatius und Bonaire gelten als externe niederländische Gemeinden mit besonderem Status.
Wirtschaft und Verkehrswege
In den Niederlanden herrscht ein liberales Wirtschaftssystem vor, insbesondere geprägt von Industrie (Betriebe wie Unilever, Shell oder Philips kommen aus den Niederlanden), Viehzucht und Landwirtschaft sowie Maschinen- und Schiffsbau. Es gibt auch nicht ganz unbedeutende Vorkommen an Erdgas und Erdöl. Als Warenumschlagsplatz dienen insbesondere Amsterdam sowie Rotterdam als zweitgrößter Containerhafen der Welt. Die Niederlande gehören zu den wichtigsten Knotenpunkten der weltweiten Containerschifffahrt sowie durch die vielen Flüsschen und Nordseezuflüsse auch zu einem der begehrtesten touristischen Schifffahrtsgebiete. Mit Amsterdam Schiphol befindet sich weiterhin ein internationaler und vielfältig genutzter Flughafen in den Niederlanden welcher den Status eines der wichtigsten Luftdrehkreuze im internationalen Logistikgeschäft wie auch in der Personenbeförderung innehat. Straßen- und Schienennetze sind weitreichend ausgebaut und gehören – insbesondere im Schienenbereich – zu den am stärksten frequentierten Verkehrswegen in Europa.
Besonderheiten
Neben den schon erwähnten landschaftlichen Besonderheiten zeichnen sich die Niederländer durch Ihre offene und zeitweilen völlig andersartige Mentalität im Vergleich zu Deutschland aus. So gilt direktes und autoritäres Verhalten in den Niederlanden als verpönt und unangebracht. Es herrscht eine gewisse feminine unternehmerische Kultur vor, der schon viele zugezogene deutsche Führungskräfte „zum Opfer“ fielen. Kurse in holländischer Mentalitätserlernung haben Hochkonjunktur und sind auch absolut zu empfehlen, wenn eine berufliche Karriere in den Niederlanden geplant wird. Die Offenheit der Niederländer zeigt sich manchmal auch direkt beim Hinschauen: So haben viele Häuser keine Gardinen. Liberal, solidarisch aber wirtschaftlich vernünftig (auch Sparsamkeit ist durchaus ein niederländisches Attribut) gelten als Synonyme für den typischen Niederländer. Diese für Deutsche weitgehend so ungewöhnlichen mentalen Eigenschaften gilt es zu registrieren und im Land durch Anpassung zu beachten.
Immobilienkauf und Finanzierung in den Niederlanden
Die Suche und der Erwerb von Immobilien in den Niederlanden sind in der Regel problemlos z.B. über öffentliche Medien und einen Makler möglich. Wichtig ist dabei die Seriosität, z.B. existieren drei große Maklerverbände in den Niederlanden, deren Mitglieder als seriöse Partner einzustufen sind. Ein Problem besonderer Art ist die in vielen Provinzen übliche „Zuzugsgenehmigung“. Diese sollte vor dem Erwerb einer Immobilie vor Ort beantragt werden, damit überhaupt eine Bewohnbarkeit der neuen Immobilie sichergestellt werden kann (sofern Eigenbedarf vorliegt). Mündliche Abreden haben in den Niederlanden seit 2003 keine rechtliche Gültigkeit mehr, also sollte alles schriftlich und wahrheitsgemäß dokumentiert werden, um die Vertragsgültigkeit herzustellen. Ein Notar für den Kauf und Verkauf von Grundstücken und Immobilien ist zwingende Pflicht in den Niederlanden, da ein Grundbucheintrag vorgenommen werden muss um die endgültige Rechtmäßigkeit der Transaktion sowie der neuen Eigentumsverhältnisse zu sichern. Zinsen, Gebühren und Nebenkosten sind etwa gleich bis leicht höher als in Deutschland und daher recht gut vergleichbar. Die Beleihungsgrenze für Immobiliendarlehen liegt bei 70% bzw. 80% für Beamte. Gegebenenfalls ist auch eine Komplettfinanzierung möglich, hier wird dann die Einbringung zusätzlicher Sicherheiten notwendig.
Auslandsimmobilie finanzieren: Österreich
Österreich mit seinen gut 8,3 Millionen Einwohnern eignet sich gerade für Deutsche schon wegen der Sprache ideal für einen Urlaub oder auch für die alternative Immobilien- und Arbeitssuche. Dabei ist Österreich nicht nur als klassisches Wintersportland interessant. Auch viele landschaftliche Reize für Naturliebhaber, Radfahrer und Wanderer werden geboten – genauso wie eine wunderschöne Gebirgswelt einfach nur für die Entspannung vom Alltag. Österreich besteht aus insgesamt neun Bundesländern und dabei zu über 60% aus Berggebieten, weshalb es oft auch liebevoll die „Alpenrepublik“ genannt wird. Durch die räumliche Nähe zu Deutschland und anderen zentraleuropäischen Staaten nimmt es eine Schlüsselposition für Reisende und Logistikdienstleister ein. Es wird prognostiziert, dass die Bevölkerungszahl insbesondere durch Zuwanderung bis zum Jahr 2050 auf bis zu 9,5 Millionen anwachsen dürfte.
Regierungsform und geographische Lage
Die Republik Österreich ist ein parlamentarisch-demokratischer Bundesstaat mit dem vom Volk gewählten Bundespräsidenten als Staatsoberhaupt. Dieser ernennt den Bundeskanzler, welcher die Regierung vorschlägt. Nach der offiziellen Ernennung dieser Regierung (wiederum durch den Bundespräsidenten) steht der Bundeskanzler der Regierung vor. Die Legislative bildet ein 2-Kammer-Parlament, bestehend aus dem Nationalrat (welcher direkt vom Volk gewählt wird) und Bundesrat (welcher durch die Landtage je nach Zahl der Einwohner besetzt wird). Die Rechtsgrundlage für das gesamte Regierungssystem ist die recht komplexe Bundesverfassung, die nur mit einer Mehrheit von mind. 2 Dritteln der Mitglieder des Nationalrats modifiziert werden kann.
Österreich ist nur etwa 84000 km² groß, dabei etwa doppelt so groß in der Breite (Ost-West-Ausdehnung) wie in der Höhe (Nord-Süd-Ausdehnung). Große Ebenen erstrecken sich rund um die Hauptstadt Wien, in der Steiermark und ganz generell im Osten im Alpenvorland. Durch die erklärte immerwährende Neutralität im Falle von kriegerischen Auseinandersetzungen soll die sehr zentrale Lage in Mitteleuropa vorwiegend touristischen und wirtschaftlichen Erwägungen dienlich sein. Die Attraktivität erhöht sich noch durch die moderne und schnelle Anbindung sämtlicher Verkehrswege an die europäischen Nachbarn Schweiz, Liechtenstein, Italien, Slowakei, Slowenien, Deutschland, Tschechien und Ungarn. Als Amtssprachen sind neben Deutsch generell auch (regional unterschiedlich) Ungarisch, Slowenisch und Kroatisch anerkannt.
Wirtschaft und Verkehrswege
Land- und Forstwirtschaft bilden eine große Säule in der Wirtschaft Österreichs. Ca. 80-90% der Staatsfläche werden entsprechend genutzt, wobei sich der österreichische Wein als der Exportschlager Nummer 1 entpuppt hat. Daneben wird insbesondere Holz für die Papierindustrie hauptsächlich nach Südeuropa exportiert. Auch als Finanzmarkt spielt Österreich in Europa eine tragende Rolle. Insbesondere finanzkräftige Engagements in Osteuropa kommen hier zum Tragen – ein damit einhergehendes erhöhtes Kreditausfallrisiko wird gerade in jüngster Zeit wieder sehr eingehend diskutiert. Neben diesen wirtschaftlichen Pfeilern spielen Industrie (insbesondere Metall- und technische Industrie), Handel (hier insbesondere die Konzerne REWE und SPAR, die allein über 50% Marktanteil besitzen), Tourismus und mit den o.a. Segmenten zusammenhängende Dienstleistungen eine große Rolle. Flug-, Straßen- und Schienenwege sind entsprechend der Alpenrandlage zur Befriedigung der vielen inländischen und ausländischen (im Sinne eines zentraleuropäischen Zubringers) Verkehrsnotwendigkeiten ausgelegt. Geprägt sind daher insbesondere Schienen- und Straßenwege von zahlreichen Brücken und Tunneln. Wien Schwechat ist ein Flughafen mit übergeordneter europäischer Bedeutung. Entlang der Donau besteht ebenfalls reger Schifffahrtsverkehr einerseits zu touristischen Zwecken andererseits aber auch für Schüttgüter.
Besonderheiten
Das Steuersystem in Österreich ist sehr attraktiv und verbilligt insbesondere für Deutsche mit Hauptwohnsitz in Österreich das Leben merklich. Wer dann nur noch für den Job ins benachbarte Deutschland (und dies insbesondere in nahegelegene Gebiete wie beispielsweise Bayern) pendelt, profitiert finanziell. Dies setzt jedoch die intensive und detaillierte Informationseinholung voraus, denn die Bestimmungen in den österreichischen Bundesländern sind alles andere als einheitlich. Grundsätzlich ist der Erwerb von großen Anlagegütern wie z.B. Häuser oder Fahrzeugen in Österreich teils deutlich billiger als in Deutschland – und dies nicht nur durch die niedrigere Steuer. Es lohnt also das nähere Hinschauen. Unter bestimmten Voraussetzungen können so finanzielle Vorteile mit dem angenehmen Leben in einem fantastischen Urlaubsland kombiniert werden.
Immobilienkauf und Finanzierung in Österreich
Ein Immobilienerwerb in Österreich ist grundsätzlich an die entsprechende Erlaubnis durch die Landesregierung des jeweiligen Bundeslandes geknüpft. Dies hat u.a. den Hintergrund, dass ein Ausverkauf für z.B. reine touristische Interessen vermieden werden soll. Wie in Deutschland ist das Eigentum rechtlich bindend übertragen, wenn die Eintragung im Grundbuchamt vorgenommen wurde. Die Grundsteuer für Eigentum an Grund und Boden in Österreich wird vom Einheitswert berechnet, der in Etwa bei 20% des jeweiligen Objekt-Verkehrswertes liegt. Es herrscht keine Maklerpflicht in Österreich – es ist aber zu empfehlen, die Dienste und das Know-How eines seriösen Maklers in Anspruch zu nehmen. Er kennt sich bestens mit den durchaus stark unterschiedlichen Preisgefügen und Vorbedingungen in den jeweiligen Bundesländern aus. Der Courtagesatz liegt bei etwa 7,2 % inkl. Steuer und wird zwischen Erwerber und Verkäufer aufgeteilt. Die Notarkosten liegen bei knapp unter 2% und weitere Nebenkosten sind in der Regel vergleichbar mit Nebenkosten, die auch in Deutschland anfallen würden. In Österreich bedarf es ebenso wie in Deutschland der Schriftform, um einen Immobilienkauf verbindlich abzuwickeln. In diesem Kaufvertrag sind (ebenfalls teilweise unterschiedlich je nach Bundesland) auch verschiedene Angaben (Mindestangaben) vorgeschrieben. Eine notarielle Beglaubigung ist ebenfalls notwendig.
Auslandsimmobilie finanzieren: Spanien
Spanien ist der Inbegriff von Urlaub, Sonne, Strand und Meer. Bedingt durch die Lage in Südeuropa auf der Iberischen Halbinsel mitsamt den zugehörigen Mittelmeerinseln der Balearen, der Kanarischen Inseln im Atlantik sowie einigen weiteren Exklaven (z.B. Llívia in Frankreich) und der Inseln vor der marokkanischen Küste eignet sich dieses Land auch hervorragend für einen sonnig-warmen Erholungsurlaub. Jedoch hat Spanien mehr zu bieten als nur Sonne und Strand. Eine besonders artenreiche Fauna, Kultur mit globaler Bedeutung (z.B. so bedeutende Maler wie Pablo Picasso oder Salvador DalÍ) und eine facettenreiche Landschaft vom bergigen Panorama der Pyrenäen im Grenzgebiet zu Frankreich im Norden über die große Hochebene in Zentralspanien bis zu den Traumstränden in den subtropisch geprägten Kanarischen Inseln vor der Westküste Afrikas machen es unmöglich, alle Sehenswürdigkeiten und Unterschiede in den verschiedene Lebensräumen Spaniens in nur einem Urlaub zu erleben.
Regierungsform und geographische Lage
Spanien ist eine parlamentarische Monarchie mit vererbbarem Königstitel. Der König ist Oberbefehlshaber des Militärs und Staatsoberhaupt mit festem Wohnsitz im Königspalast in der Hauptstadt Madrid. Laut Verfassung sind die realen Funktionen des Königs in der Hauptsache von repräsentativer Natur, er kann jedoch bei Gesetzesvorlagen ein Veto einlegen und den Regierungschef ernennen und entlassen. Die oberste Legislative ist die Cortes Generales, das spanische Parlament. Dieses wird unterteilt in 2 Kammern, nämlich den Senat und das Abgeordnetenhaus. Die Besetzung des Parlamentes ist recht vielschichtig geregelt und wird nur zum Teil durch direkte Wahlen des Volkes bestimmt. Geographisch ist das spanische Staatsgebiet in 17 autonome Regionen unterteilt, die zwar keine Eigenstaatlichkeit besitzen, aber im Grunde einen unseren deutschen Bundesländern ähnlichen Regierungs- und Einflussumfang innehaben. Zu diesem Thema gibt es in Spanien immer wieder politische Spannungen. Das international bekannteste Problem entspringt dem Unabhängigkeitsdrang des Baskenlandes, für das die Separatistenvereinigung ETA seit vielen Jahren z.T. mit Gewalt und Terror kämpft. Die unterschiedlichen Gebiete haben ferner aufgrund der großen Verbreitung unterschiedliche klimatische Bedingungen (das spanische Staatsgebiet verteilt sich auf 6 verschiedene Klimazonen!) und damit sehr verschiedene Pflanzen- und Tierwelten.
Wirtschaft und Verkehrswege
Spanien ist die fünftgrößte Volkswirtschaft in Europa. Die Finanzkrise traf die Spanier nur verzögert, da die Kreditrisiken anders als in den USA oder Deutschland verteilt sind. Doch die Folgen waren und sind noch immer auch hier sehr deutlich zu spüren. Überdurchschnittlich viele Haushalte sind überschuldet und die Arbeitslosenquote ist die zweithöchste in der EU. Seit 2007 sind die bis dahin explodierten Immobilienpreise wieder zurückgekommen, der Verfall scheint jedoch nicht ganz zum Ende gekommen zu sein. Wer sich jedoch entsprechend informiert und ein Objekt real bewerten kann, hat durchaus die Möglichkeit ein „Schnäppchen“ zu machen. Ansonsten sind insbesondere die Fischerei und die Landwirtschaft sowie der Tourismus in Spanien von wirtschaftlicher Bedeutung. In der Landwirtschaft überwiegen Mais-, Weizen- und Zuckerrübenanbau, in Bewässerungsgebieten auch Wein, Südfrüchte und Baumwolle. Bodenschatzvorkommen gibt es von Erdöl, Kupfer, Zinkerz und Steinkohle. Die wichtigsten Industriezweige sind Textil, Nahrung, Metall und Maschinenbau. Das Verkehrsnetz ist allgemein sehr auf die Hauptstadt Madrid hin ausgerichtet. Mautpflichte „autopistas“ sind die am besten ausgebauten Autobahnen, in den Städten herrscht dagegen eher dichtes Gedränge und Parkplatznot. Günstiger und oft schneller ist man meist mit dem gut ausgebauten Bus- und Fernbusnetz oder mit der staatlichen Bahn RENFE unterwegs. Spanien verfügt weiterhin über mehr als 40 nationale Flughäfen, davon einige internationale, die sich teilweise auch auf den Inseln (insbesondere in den Ferienregionen) befinden. Bekannte spanische Verkehrsfluggesellschaften sind z.B. die Spanair oder die Iberia.
Besonderheiten
Im spanischen Hoheitsgebiet leben ca. 47 Millionen Menschen. Aufgrund der historischen Entwicklung gibt es viele regionale Unterschiede in politischer Gesinnung und auch in sprachlicher Hinsicht. Die vorwiegend römisch-katholische Bevölkerung spricht zu etwa 74% kastilische Mundarten, zu etwa 18% Katalanisch, zu ca. 6% Galicisch und zu etwa 2% Baskisch. Daneben existieren noch weitere Sprachregionen. Spaniens Ausländeranteil (ca. 12,3%) ist der höchste in ganz Europa. Immer wieder gibt es Unabhängigkeitsbestrebungen einzelner Bevölkerungsgruppen, z.B. die schon erwähnte ETA, eine Untergrundorganisation die eine Unabhängigkeit des Baskenlandes (welches in der Grenzregion zu Frankreich an der Atlantikküste liegt) anstrebt.
Immobilienkauf und Finanzierung in Spanien
Die rechtlichen Bestimmungen über den Handel mit Immobilien unterscheiden sich deutlich zu denen in Deutschland. Im Einzelfall haben sogar „Handschlag“-Geschäfte Gültigkeit. Empfehlenswerter ist es aber, einen schriftlichen Vertrag inklusive Eintragung im Grundbuch unter notarieller Beteiligung zu machen, da dies sicherer im Hinblick auf die Unanfechtbarkeit sowie auf die Abwehr von Ansprüchen Dritter ist. Eine ganz besondere Problematik sind die immer wieder auftretenden Versuche von Steuerhinterziehern, sog. unterverbriefte (hier wird beim Notar ein besonders günstigen Verkaufspreis angegeben) Objekte an einen Käufer zu veräußern. Hierbei umgeht der Verkäufer in den meisten Fällen eine hohe Steuerzahlung, was aber kriminell ist. Für Grundsteuer-Schulden kann ferner ein Übergang auf den Käufer erfolgen, auch wenn dieser davon keine Kenntnis besitzt. Rechtlich und schriftlich abgesichert sollten ebenfalls die Baugenehmigung, die Bewohnbarkeit (hierfür gibt es eine offizielle Bescheinigung!) und eine etwaige Beteiligung an einer Eigentümergemeinschaft sein, da hier hohe Strafen oder Nachzahlungen die Folge sein können, wenn Versäumnisse aufgedeckt werden.
Auslandsimmobilie finanzieren: Schweden
Das Königreich Schweden mit seinen ca. 8 Millionen Einwohnern ist weltweit bekannt für seine Seenlandschaft, seine Nadelwälder und Nationalparks und die typischen Häuser in Holzbauweise. Obwohl weite Teile des zu Skandinavien gehörenden Staates mitsamt seinen vielen hundert Inseln kaum nennenswerte Erhebungen haben, befinden sich entlang der Grenze zum Nachbarstaat Norwegen recht beachtliche Gebirgsmassive: Die Skanden erheben sich bis zu 2111 Meter üb NN (Höhe des höchsten Gipfels Kebnekaise). Zum Staatsgebiet gehören auch die größeren Inseln Öland, Orust und Gotland. Entstanden aus völlig mit über 2000m dickem Eis bedecktem Boden während der Eiszeit (die bis vor ca. 8000 Jahren andauerte), ist die typische Charakteristik Schwedens geprägt durch Seen, Flüsse und Wasserfälle. Das größte skandinavische Land besticht durch eine sehr geringe Arbeitslosenquote und seine große Naturverbundenheit, die auch durch die meist dünne Besiedelung (im Norden leben z.B. nur 5 Einwohner je km², im gesamten Landesdurchschnitt nur etwa 20,7 Einwohner je km²) entstanden ist. Der größte Nationalpark – der Sarek-Nationalpark – ist ca. 1950 km² groß.
Regierungsform und geographische Lage
Schweden ist eine parlamentarisch-demokratische Monarchie mit dem König als Staatsoberhaupt (mit hauptsächlich repräsentativen Aufgaben) sowie einem Einkammerparlament (dem Riksdag). Die 349 Abgeordneten dieses Reichstages werden vom Volke alle 4 Jahre gewählt und haben die Befugnis zur Ernennung des Regierungschefs (Ministerpräsident). Die Wahlen werden unterteilt nach den 21 Provinzen vorgenommen, in die Schweden als Weiterentwicklung der historischen „Landskap“-Aufteilung anno 1634 eingeteilt ist. Die weiteren Aufgaben des Reichstages sind Beschlussfassungen über den Staatshaushalt, Steuerpolitik und ganz allgemein die verfassungskonforme Gesetzgebung. Sollen Grundsätze der Verfassung geändert werden, so dauert dies in der Regel über 2 Legislaturperioden an, da eine Mehrheitsbestimmung aus unterschiedlichen Wahlperioden zum Zwecke der Volksbeteiligung zwingend vorgeschrieben ist. Die Exekutive im Lande ist dezentralisiert und in dieser Form einmalig auf der Welt: Prinzipiell stellt jede Gemeinde eine autonome Verwaltungsbehörde, die einem Staatsministerium zugeordnet wird. Jede Behörde ist selbst verantwortlich für die Umsetzung der vom Reichstag bzw. der Regierung beschlossenen Verordnungen.
Schweden liegt an der Ostsee bzw. am Kattegat (was aus Nord- und Ostsee gespeist wird) und hat eine gemeinsame Grenze mit Norwegen und Finnland. Eine sehr unterschiedliche und zahlreiche Inselwelt gehört zum Staatsgebiet, große Gebiete mit zahlreichen Seen (die größten sind u.a. die Mälaren, Hjälmaren und Vänern), sowie Wald- und Flachebenen sind typisch für die großen Festlandgebiete. Die gesamte Fläche von ca. 450.000 km² macht Schweden zum drittgrößten Staat in Westeuropa.
Wirtschaft und Verkehrswege
Wie viele andere Länder auch, hat Schweden die Finanz- und Wirtschaftskrise stark getroffen – vor allem wegen des hohen Internationalisierungsgrades. Mittlerweile fließt jedoch wieder zunehmend ausländisches Kapital in das skandinavische Land. Der Schwerpunkt wird hierbei auf zunehmend neue Organisationsformen ohne Produktionsstätten in Schweden und auf eine Finanzpolitik mit großem Stabilitätshintergrund gelegt. Geprägt von einem hohen Steuerdruck und basierend auf einem starken öffentlichen Sektor, führt die Finanzpolitik aktuell zu einer überaus ausgewogenen Verteilung der Einkommen und Vermögen. Der Dienstleistungssektor macht ca. 70% des BIP Schwedens aus. Ferner herrscht eine starke Exportorientierung, insbesondere zu den USA, Deutschland und Norwegen.
Die Infrastruktur Schwedens entspricht der fortschrittlichen Technologie einer europäischen Industrienation. Sowohl Bahn-, Straßen- und Flugverkehrswege sind sehr gut ausgebaut und erhalten. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit der Nutzung des feinadrig ausgebauten Fernbusnetzes, dies stellt für viele Schweden eine preisgünstige und flexible Reisealternative im Inland dar. Aufgrund der vielen Inseln und der langen Küstenlinien sind auch die Schifffahrtswege exzellent ausgebaut, teils für Küstenschifffahrt aber auch für touristische Fährverbindungen.
Besonderheiten
Die einzigartige Vegetation und Landschaftsbeschaffenheit sind allein schon eine Reise nach Schweden wert. Durch die besonderen Umstände (Eiszeit, Folgeentwicklung) haben sich weltweit einzigartige Gebiete in nicht vergleichbarer Güte gebildet: Feuchtgebiete wie Sümpfe oder Moore bedecken fast 20% der Landfläche Schwedens, hohe Steilküsten zieren lange Küstenabschnitte und große Nadelwaldgehölze mit unterschiedlichen Charakteristika befinden sich über das ganze Land verteilt. Die Kostbarkeit dieses Naturerbes ist auch der Regierung bewusst. In Schweden existieren daher zahlreiche Nationalparks mit einem extrem hohen Grad an Landschaftsschutz. Diese Gebiete machen über 12% der Gesamtstaatsfläche aus.
Immobilienkauf und Finanzierung in Schweden
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich Ferienhäuser in Nähe zum Meer oder auch an Seen. Gerade diese Immobilien sind nicht ganz billig zu haben und erzielen bei den in Schweden üblichen Immobilienauktionen oft vergleichbar hohe Preise. Doch wer zu Kompromissen bereit ist, also z.B. ein Ferienhaus im Landesinneren erwerben möchte, kann auch in Schweden immer wieder mal ein Schnäppchen machen. Wichtig zu wissen: Der Käufer sollte die Immobilie seines Interesses vor einem evtl. Kauf sehr genau auf Mängel untersuchen und dazu auch einen Fachmann konsultieren. Rückabwicklungen und nachträgliche Preisnachlässe sind unüblich und auch nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen überhaupt möglich. Ein Kaufvertrag muss dem Grundbuchamt vorliegen, damit die entsprechende Eintragung (meist über einen Makler gemanagt) erfolgen kann. Üblicherweise fallen beim Kauf sog. Stempelgebühren an, die für einen Privatkäufer etwa 1,5% des Kaufpreises betragen. Zusätzliche fallen neben den üblichen Grundsteuern und allgemeinen Gebühren (wie Versicherungen, Müllabfuhr, Strom, Wasser etc.) auch Gebühren für Mitgliedsbeiträge in Grundstücks- oder Wegevereinen an, denen man pflichtweise beitreten muss.
Auslandsimmobilie finanzieren: Norwegen
Norwegen ist der westlichste Staat der Halbinsel Skandinavien und hat eine gemeinsame Grenze mit Russland, Schweden und Finnland. An der Nordseeseite liegen angrenzend die Wirtschaftsräume von Schottland und Dänemark. Fast 150.000 Inseln liegen um das Land herum und gehören zum Staatsgebiet. Die norwegische Landschaft mit ihren ausgedehnten Waldgebieten, beeindruckenden Fjorden, rauschenden Wasserfällen und vielen Gletschern raubt so manchem Touristen den Atem ob ihres Anblicks. Die sehr geringe Bevölkerungsdichte (ca. 15 Einwohner je km²) und die teils schroffe, karge Landschaft lassen oft ein Gefühl von landschaftlicher Weite ohne Grenzen aufkommen. Amtssprache ist Norwegisch, zusätzlich gibt es noch regionale Abwandlungen und weitere regionale Amtssprachen (z.B. Samisch oder Finnisch). Die Hauptstadt Oslo mit fast 600.000 Einwohnern auf nur 454 km² ist wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Norwegens. Sie ist Sitz zahlreicher Hochschulen und Landesverwaltungen und bietet zahlreiche bekannte Sehenswürdigkeiten, so beispielsweise auch die Skisprunganlage „Holmenkollen“ oberhalb der Kernstadt.
Regierungsform und geographische Besonderheiten
Norwegen gilt als konstitutionelle Monarchie mit parlamentarischem Regierungssystem. Das Staatsoberhaupt ist der König mit vor allem repräsentativen Aufgaben. Die politische Macht im Lande obliegt dem Parlament, dessen 169 Abgeordnete alle 4 Jahre vom Volke gewählt werden. Praktisch handelt es sich um ein Einkammerparlament, dem die kommunalen Selbstverwaltungsbehörden untergeordnet sind. Lokale Machtstrukturen haben in Norwegen große Tradition und werden deshalb zumindest theoretisch am Leben gehalten, faktisch jedoch ist Norwegen zentralstaatlich organisiert. Die Verfassung Norwegens von 1814 beinhaltet viele grundlegende Elemente der französischen Verfassung von 1791.
Die geographisch besondere Lage Norwegens bedingt eine extrem lange Küstenlinie zur Nordsee mit über 20.000 km. Fast die gesamte Fläche des Festlandes wird von den Skanden – einem riesigen Gebirgszug mit der höchsten Erhebung von ca. 2470 Metern über NN) – eingenommen. In Norwegen befindet sich der größte Festlandsgletscher Europas, der Jostedalsbreen. Die Küstenlinien sind geprägt von Fjorden. Naturnaher Urlaub ist in Norwegen ein lohnendes Erlebnis, ggf. kann dies kombiniert werden mit der Beobachtung nördlicher Naturerscheinungen wie der Mitternachtssonne und dem Nordlicht. Hinzu kommen 21 Nationalparks, die dem besonderen Schutz unberührter Gebiete dienen – so sind z.B. fast 18000 km² in Norwegen Süßwassergebiete.
Wirtschaft und Verkehrswege
Norwegen zählt zu den Ländern mit den höchsten Lebensstandards weltweit – nicht zuletzt aufgrund der massiven Erdölvorkommen (3% der Welterdölförderung). Zusätzlich werden insbesondere Fischprodukte aus Meeresfang und Aquakulturen exportiert – der wichtigste Handelspartner ist traditionell Deutschland. Zur Sicherung dauerhaften zukünftigen Wohlstands wurden und werden strategische Konzepte entwickelt, hier u.a. der sog. „Ölfonds“, in welchem schon heute die Erträge aus dem Ölexport angelegt werden. Weitere bedeutende Industrien sind Schiffbau und Seeschifffahrt, Tourismus, Software sowie Medien und Telekommunikation. Die meisten großen Unternehmen Norwegens haben ihren Sitz in Oslo, so z.B. Orkla, Yara Intl. Oder auch DnB NOR. Importiert werden hauptsächlich Fahrzeuge und Maschinen, wobei 70% aller Importe aus Ländern der Europäischen Union kommen.
Am weitesten verbreitet schon allein aufgrund der geographischen Gegebenheiten ist der Schifffahrtsverkehr: Gut ausgebaut warten zahlreiche Häfen und kleinere Anleger auf Fracht- und Personenschiffe und –fähren. Besonders bekannt sind die Linienschiffe der Hurtig Ruten, die aus dem ehemaligen traditionellen Postschiffverkehr hervorgingen. Zu heutiger Zeit werden die alten Fahrwege entlang der norwegischen Westküste für Transporte und Touristenschiffe erneut befahren. Straßen- und Schienenwege sind aufgrund der schwierigen und bergigen Landfläche nicht ganz so dicht wie in den europäischen Nachbarländern. Norwegen hat gar den längsten Straßentunnel der Welt (24,5 km lang!) bauen müssen, um eine Verbindungsstraße zwischen den abgelegenen Regionen Aurland und Laerdal herzustellen. Flugverkehr gibt es in Norwegen ebenfalls rege. Neben dem großen internationalen Flughafen in Oslo gibt es weitere Flughäfen für Linien- und Privatverkehr, wobei besonders viele kleinere Orte mit kleinen ein- oder zweimotorigen Maschinen angeflogen werden können.
Besonderheiten
Norwegen ist bekannt für sein äußerst restriktiv kontrolliertes staatliches Alkoholmonopol. Die „magische“ Grenze für den freien Verkauf liegt bei 4,8 Volumen-%. Alles, was mehr Alkoholgehalt besitzt, darf nur noch in den staatlichen „Vinmonopolet“-Geschäften zu vergleichsweise hohen Preisen verkauft werden. Bei Getränken mit weniger Alkoholgehalt entscheiden die jeweiligen Gemeinden über den Verkaufsort. Der Genuss von Alkohol in der Öffentlichkeit ist bei Strafe verboten. Diese Regelung ist durchaus – gerade in den skandinavischen Ländern – nicht außergewöhnlich, jedoch sind die Preise z.B. in Schweden für Alkoholika deutlich geringer, weshalb sich eine Art „Alkoholtourismus“ entwickelt hat.
Immobilienkauf und Finanzierung in Norwegen
Der Kauf von Immobilien in Norwegen unterliegt einigen Besonderheiten hinsichtlich Mängelfeststellung und Ablauf. So ist es üblich, dass der Interessent ein schriftliches Kaufangebot abgibt, welches unter Angabe einer Gebotsfrist quasi den Status eines vorläufigen Kaufvertrages besitzt. Willigt der Verkäufer innerhalb dieser Frist ein, gilt das Geschäft als besiegelt und es wird eine Anzahlung (z.B. 10% fällig). Bevor ein solches Kaufangebot abgegeben wird, sollte sich der Interessent allerdings ausführlich über die Beschaffenheit der Immobilie informieren, am besten bei einem Besichtigungstermin zusammen mit einem Fachmann. Spätere Reklamationen, Rückabwicklungen oder Preisnachlässe sind nur sehr schwierig und unter strikten Voraussetzungen anbringbar. Üblicherweise werden Immobiliengeschäfte über einen Makler (eiendomsmegler) abgewickelt. Die Maklercourtage beträgt in der Regel zwischen 1,5 und 2,5 % der vertraglich vereinbarten Kaufsumme, oft gibt es Mindestcourtagebeträge.
Auslandsimmobilie finanzieren: Schweiz
Die Schweiz ist gerade bei deutschen Urlaubern wegen ihrer wunderschönen Bergwelt und den prestigeträchtigen Wintersportgebieten bekannt. Doch nicht nur zum Urlaub, sondern auch für den Job fahren viele Deutsche in das nahegelegene Nachbarland: In der Schweiz herrscht Fachkräftemangel bei einer starken wirtschaftlichen Aktivität – eine willkommene Gelegenheit für viele Arbeitslose oder „Umsteigewillige“, die zu mehr Geld, Lebenserfüllung und Ansehen kommen möchten. Die Schweiz besitzt jeweils eine gemeinsame Grenze mit Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich und Liechtenstein. Die Schweizer legen Wert auf ihre Dezentralisierung und haben lt. Verfassung keine offizielle Hauptstadt. Sitz der Regierung und sog. „Bundesstadt“ ist Bern, allerdings wurden viele Bundesbehörden und Justizgebäude über verschiedene Städte verteilt, um nicht eine Stadt über die Maßen zu bevorteilen. In der Schweiz leben ca. 7,8 Millionen Einwohner, mit etwa 189 Einwohnern je km² ist sie ein sehr dicht besiedelter Binnenstaat und de facto ein Einwanderungsland: Insbesondere aus dem früheren Jugoslawien, aus Italien, Deutschland und Portugal fanden immer mehr Menschen ihren Weg in die Schweiz. Die Amtssprachen sind Deutsch (was mit über 60% Verbreitung die meistgesprochene Sprache ist), Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.
Regierungsform und geographische Lage
Das politische System der Schweiz (die amtlich eigentlich Schweizerische Eidgenossenschaft heißt) ist eine ganz eigene „Mixtur“ aus verschiedenen politischen Elementen: Eine föderalistisch geprägte, rechtsstaatliche parlamentarische Demokratie mit republikanischen Prinzipien umschreibt annähernd das komplexe Regierungssystem. Die legislative Gewalt wird durch die Bundesversammlung (bestehend aus den 2 Kammern Nationalrat und Ständerat) ausgeübt. Zur Änderung oder zum Erlass von Gesetzen müssen beide Kammern getrennt zustimmen. Grundsätzlich ist in der Schweiz die Beteiligung der Bevölkerung (durch regelmäßige Volksabstimmungen) in hohem Maße gegeben. Besonders bei weitreichenden Änderungen (z.B. der Verfassung) wird immer die Volksstimme das letzte Wort haben. Die Exekutive auf Bundesebene wird vom Bundesrat ausgeübt, welcher vom Parlament gewählt wird. Der Bundespräsident wird aus den sieben Mitgliedern dieses Bundesrates jährlich neu gewählt. Die 26 Kantone der Schweiz verfügen generell über eine weitgehende politisch-autonome Selbstbestimmung. So sind die Bundesbehörden nur für verfassungsmäßig klar geregelte Kompetenzen zuständig, alle anderen Aufgaben werden von den Kantonsinstanzen wahrgenommen.
Die Schweiz zählt mit ihren ca. 41.000 km² zu den kleineren Ländern der Welt, allerdings liegt sie zehr zentral in Europa. Durch die Lage direkt am Alpensüdrand sind grße Bergmassive und alpwirtschaftliche Nutzung üblich, im weiteren Landesinneren (insbesondere im Mittelland) dann jedoch auch herkömmliche Landwirtschaft. Die größte Erhebung bildet die Dufourspitze mit 4.634 Metern. Der tiefste Punkt liegt am Lago Maggiore (Gletschersee im Schweizer Kanton Tessin) bei nur 193 Metern über NN. Grundsätzlich kann die Schweiz in drei große Regionen mit unterschiedlichen geographischen Merkmalen eingeteilt werden: Jura, Mittelland und Alpenregion. Entstanden durch tektonische Aktivitäten der eurasischen und afrikanischen Kontinentalplatten haben sich hier im Laufe der Zeit eigenständige und für die jeweilige Region typische Bodenformationen ausgebildet.
Wirtschaft und Verkehrswege
Die Schweiz gilt als sehr wohlhabendes Land mit hohem Lebensstandard. Insbesondere aufgrund der hier angesiedelten großen Wirtschaftsunternehmen und Banken (beispielsweise Nestlé, UBS oder Credit Suisse) wird ein Bruttoinlandsprodukt erwirtschaftet, das mit ca. 58.000 US$ Dollar je Kopf weltweit auf Platz 4 rangiert. Industrie und Dienstleistungen sind bestimmend für den wirtschaftlichen Status des Landes. Haupthandelspartner der Schweiz sind Deutschland, Italien, USA und Frankreich.
Trotz der vielen hügeligen und bergigen Gebiete gehört die Schweiz zu den weltweit führenden Ländern in punkto Straßen- und Schienennetz. Sowohl Autostraßen wie auch Bahnschienen sind intensiv ausgebaut und gehören jeweils zu den dichtesten Netzen ihrer Art in der Welt. Für die Nutzung entsprechend ausgewiesener Autobahnen besteht eine Vignettenpflicht (Nationalstraßenabgabe). Mit Zürich Kloten verfügt die Schweiz auch über einen großen Flughafen mit internationaler Bedeutung im Fracht- und Personentransport. Die Schifffahrt hat eher untergeordnete Bedeutung, in den meisten Fällen dienen Schiffe dem touristischen Vergnügen.
Besonderheiten
Die Schweiz hat neben ihrem schon beschriebenen politischen System mit vielen Besonderheiten einen international neutralen Status inne. So ist sie weder Mitglied der EU, noch der EFTA, noch der NATO. Es gibt zwar einige multilaterale Abkommen, die außerstaatliche Angelegenheiten regeln sollen, doch ist die Schweiz selbst stolzer Verfechter ihrer Neutralität und Unabhängigkeit. Die Schweizer Mentalität gilt allgemein als zurückhaltend und respektvoll. Es existieren gar sog. „Swissness“-Kurse, die den Teilnehmern vermitteln sollten, wie man höflicher und weniger direkt, dafür humorvoller und in leisen Tönen kommunizieren kann.
Immobilienkauf und Finanzierung in der Schweiz
Für Ausländer gelten recht restriktive Gesetze bezüglich des Erwerbs von Immobilieneigentum in der Schweiz, die sog. Lex Koller Gesetze. Es ist ratsam, sich vor dem Kauf juristischen Rat zu holen und für die Immobilie selbst einen ortskundigen Makler zu engagieren. Im Falle eines Wiederverkaufs der Immobilie sollte man sich bewusst sein, dass dies nur an einen Inländer und nicht an einen anderen Ausländer erfolgen darf, was den Wiederverkaufswert von Immobilien für Nicht-Schweizer erheblich mindert. Kaufverträge müssen in schriftlicher Form und mit notarieller Beurkundung vereinbart werden. Zwingende Voraussetzungen für die Erteilung einer Baugenehmigung im Falle von Neu- oder Anbauten ist ein Versicherungsnachweis, die Grundbucheintragung und Erwerbsbewilligung der Kantonsbehörden. Bei geplanter wohnrechtlicher Nutzung der Immobilie ist ebenfalls eine Aufenthaltsgenehmigung erforderlich. Als Nebenkosten sollten diverse anfallende Steuern (z.B. Grunderwerbsteuer, Handänderungssteuer), Grundpfandbestellung sowie Notar- und Grundbuchkosten einkalkuliert werden.
Auslandsimmobilie finanzieren: Portugal
Portugal liegt an der Süd-/Westküste der Iberischen Halbinsel und ist der westlichste Staat des europäischen Festlandes. Beliebt bei vielen in- und ausländischen Touristen sind die wunderschönen und touristisch voll erschlossenen Sandstrände am Atlantischen Ozean (insbesondere die Algarve im Süden), die offene und freundliche Mentalität der Einwohner und auch der weltbekannte Wein, der nur hier durch das einzigartige Zusammenspiel eines speziellen Mikro-Klimas mit den typischen Bodenvorkommen zu höchster Güte reift. Das Klima in Portugal entsteht unter atlantischen Einflüssen und ist mediterran mild, was besonders im Süden viele „Überwinterer“ anzieht. Selbst im Dezember ist die Durchschnittstagestemperatur dort noch bei 16 Grad Celsius! Portugal ist mit seinen knapp 11 Millionen Einwohnern nur in den großen Städten sowie in einem küstennahen Gebiet im Norden zur spanischen Grenze hin dicht besiedelt, auf dem Lande gibt es hingegen noch viele Frei- und Nutzflächen. Die Hauptstadt Lissabon – die zugleich die größte Stadt des Landes ist – stellt das kulturelle, wirtschaftliche und politische Zentrum dar. Das Wahrzeichen der Stadt – der Wachturm „Torre de Belém“ – ist gleichzeitig als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Zugehörig zum Staatsgebiet sind außerdem die autonomen Inseln (vulkanischen Ursprungs) der Azoren sowie Madeira.
Regierungsform und geographische Lage
Als parlamentarische Republik wird Portugal von einem Präsidenten als repräsentatives Staatsoberhaupt und der Regierung (Ministerrat mit vorstehendem Premierminister) sowie einem Einkammerparlament („Assemblaia da República“, bestehend aus 230 Abgeordneten, die alle 4 Jahre vom Volk gewählt werden) regiert. Der Präsident wird alle 5 Jahre vom Volk gewählt und bestimmt in Anlehnung an das Ergebnis der Parlamentswahlen den Premierminister sowie den Ministerrat. Er hat auch das Recht, das Parlament aufzulösen. Die Verfassung des Landes orientiert sich stark am deutschen Grundgesetz und konstituiert somit die demokratische Basisordnung Portugals.
Der Norden des Landes gilt als bergiges, kaum fruchtbares Land und die klimatischen Bedingungen unterscheiden sich merklich vom Süden. Während im Norden kühl-feuchte Bedingungen herrschen, weist der nur leicht hügelige Süden mit seinen ausgedehnten Strandabschnitten ein heißes und meist sehr trockenes Klima auf. Im Übergang (Zentralportugal) liegen die höchsten Erhebungen des Landes – wie z.B. die Gebirgsformationen des Serra da Estrela, die auch als Wintersportgebiete genutzt werden.
Wirtschaft und Verkehrswege
Die meisten Beschäftigten in Portugal finden sich mit etwa 60% in der Dienstleistungsbranche, welche ca. 65% des Bruttoinlandsproduktes ausmacht. Daneben gibt es eine bedeutende Landwirtschaft (hauptsächlich Kork, Wein, Oliven und Südfrüchte), wo etwa 10% der Bevölkerung beschäftigt sind. Es gibt einige strukturelle Probleme wie z.B. die recht hohe Analphabetenrate, ein generell minderwertiges Bildungssystem und eine teilweise unzureichende Infrastruktur. Dadurch entwickelte sich die Industrie nur mäßig und gilt auch heute noch nicht als primäres Investitionsland. Globale Führungsposition hat Portugal indes inne im Bereich der Bodenschätze: Große Wolframvorkommen, daneben Kupfer, Kohle, Eisen und Gold sichern hier eine international bevorzugte Lieferantenstellung. Ca. 8% des BIP gehen auf das Konto des Tourismus, wobei Spanier und Briten die größten Urlauberanteile darstellen. Das meistbesuchte und international bekannteste Touristengebiet ist die Algarve, die ganz im Süden direkt am Atlantischen Ozean liegt. Hier sind in den Ferienmonaten bis zu dreimal so viele Touristen wie Einwohner anzutreffen.
Die Infrastruktur Portugals ist nicht in allen Bereichen gut ausgebaut. Während Autostraßen die meisten Regionen gut anbinden, bieten Schienen- und Wasserverkehr teils nur ungenügende Verdichtung, was gerade in der letzten Zeit immer wieder zu höheren Investitionen geführt hat. Die Bedeutung von Fernverkehrsbussen ist in Portugal höher als in anderen europäischen Ländern. Der Luftverkehr konzentriert sich vor allem auf Lissabon, Porto, Funchal (Madeira) und Faro. Auch hier wird derzeit ausgebaut, um den kommenden Anforderungen an ein modernes und belastbares Verkehrswegenetz gewachsen zu sein. So soll der neue internationale Flughafen nahe Lissabon etwa 2017 für den Flugbetrieb bereit sein.
Besonderheiten
Portugal ist das am Längsten bestehende Kolonialreich Europas. Ein sehr bekannter Entdecker beispielsweise war Vasco da Gama, der 1498 den Seeweg nach Indien entdeckte. Das portugiesische Königshaus kolonialisierte Gebiete auf der ganzen Welt, darunter insbesondere Afrika und Asien. Im 17. Jahrhundert schließlich begann der Niedergang dieser Kolonien, da Holländer, Briten und Franzosen die Überseegebiete zunehmend für sich gewinnen konnten. Eine weit über die Grenzen Portugals hinaus bekannte Architektur (der sog. manuelinische Baustil aus dem 16. Jahrhundert) gilt als eines der am meisten herausragenden kulturellen Erben des kleinen Landes. Bei einem Streifzug durch Lissabon eröffnet sich dem Besucher ein ganz besonderes Flair, welches durch die betonenden Elemente wie beispielsweise die mit farbigen Kacheln dekorierten Gebäudewände (sog. „Azulejos“) generiert wird. Dies kann man auch in den ehemaligen portugiesischen Kolonien wie z.B. in Macao in China bewundern.
Immobilienkauf und Finanzierung in Portugal
Wie in Deutschland sind in Portugal der Grundbucheintrag sowie Baugenehmigungen von essentieller Bedeutung bzgl. Eigentumsrechten und Durchführbarkeitsprüfung. Obwohl es – abweichend zu Deutschland – auch die Möglichkeit gibt, einen rechtsverbindlichen privaten Kaufvertrag ohne notarielle Beglaubigung abzuschließen – sollte man zumindest auf eine anwaltliche Rechtsberatung nicht verzichten, denn es existieren auch einige regionale Besonderheiten. Beispielsweise gelten Vorverträge – sofern schriftlich fixiert – schon als rechtliche Verpflichtung mit ggf. finanziellen Nachteilen bei späterem Rücktritt. Zusätzliche Kosten bei einem Immobilienkauf in Portugal sind die etwa 10%-ige Grunderwerbssteuer, Notar- bzw. Anwaltskosten, Grund- und Stempelsteuern sowie Steuern auf eventuelle Einnahmen aus Vermietung oder Verpachtung.
Auslandsimmobilie finanzieren: Kroatien
Das nur etwas mehr als 56.000 km² große Kroatien entstand durch die Abspaltung vom ehemaligen Jugoslawien (durch Unabhängigkeitserklärung vom 25. Juni 1991). Das Staatsgebiet weist dabei die Besonderheit einer räumlichen Trennung auf: Der südliche Teil des Landes (ehemals „Republik Ragusa“) hat keine direkte Verbindung zum Rest des Staatsgebietes, da ein ca. 3 km breiter Zugang Bosnien-Herzegowinas diese „abschneidet“. Direkte Nachbarn Kroatiens sind neben Ungarn, Serbien und Slowenien auch Montenegro und Bosnien-Herzegowina. Hinzu kommen etwa 31.000 km² adriatisches Seeterritorium mit mehreren Inseln (z.B. Krk, Cres, Rab, Hvar oder Pag). Interessant ist die klimatische Teilung Kroatiens: So wird der Nordosten dem kontinental-europäischen Klima mit ausgeprägten Sommer- und Winterwettern und mäßigem Niederschlag zugeordnet, während die südlichen Gebiete durch heiße Sommer und milde Winter (also eher mediterranem Klima) gekennzeichnet sind. Die Amtssprache ist Kroatisch, es existieren nebenher einige verschiedene regionale Sprachen, die von den in Kroatien lebenden Minderheiten gesprochen werden (z.B. Kaijkavisch oder Stokavisch). Kroatien besitzt eine hohe Zahl an kulturellen Höhepunkten, darunter auch verschiedene Stätten, die zum Weltkulturerbe zählen. Herauszustellen sind hier in erster Linie die Stadt Split als zweitgrößte Stadt des Landes (hinter der Hauptstadt Zagreb), die zugleich bedeutender Fährhafen zum Übersetzen auf die dalmatischen Inseln ist – und zum Zweiten die Plitwitzer Seen, welche den Status eines weltberühmten Nationalparks innehaben und ein Touristenmagnet sind. Ca. 90 Wasserfälle verbinden hier die stufenförmig übereinander liegenden Seen und bieten so ein fantastisches Naturschauspiel.
Regierungsform und geographische Lage
Kroatien ist eine parlamentarische Demokratie mit einem durch das Volk gewählten Präsidenten. Er ist als Staatsoberhaupt für die Ernennung des Premierministers sowie für die Regierungsbildung und teilweise auch für die außenpolitische Gestaltung zuständig. Das Einkammerparlament (bestehend aus 152 Abgeordneten) wird ebenfalls vom Volk im Rahmen einer wahlkreisunterteilten Verhältniswahl bestimmt. Stimmen politische Entscheidungen der Regierung nicht mit der Auffassung der Parlamentsabgeordneten überein, kann das Parlament ein sog. Misstrauensvotum stellen und damit die Regierung ggf. zum Rücktritt zwingen.
Kroatien liegt geografisch genau auf der Grenze zwischen Mittel- und Südosteuropa. Im Südwesten des Landes liegt die pannonische Tiefebene, die hauptsächlich aus kontinentalklimatisch geprägtem Flachland und einigen wenigen Mittelgebirgsausläufern besteht. Die West- und Südwestgebiete liegen an der Adria und sind hierdurch insbesondere den Touristen bekannt. Das milde mediterrane Klima hat an der Küste sowie auf den vorgelagerten Inseln eine rege touristische Infrastruktur entstehen lassen, weil immer mehr Urlauber die preiswerte aber trotzdem gastfreundliche und gehaltvolle Freizeitqualität zu schätzen wissen. Als dritte Großregion gilt die dinarische Gebirgsregion, welche von Mittel- und Hochgebirgen geprägt sind. Hier liegt auch der höchste Berg Kroatiens: Der Dinara mit 1831 m über NN.
Wirtschaft und Verkehrswege
Kroatien befindet sich seit seiner Abspaltung von Jugoslawien auf dem schweren Weg von sozialistischem Wirtschaftssystem zu freier Marktwirtschaft. Anfang der 90er Jahre gingen viele damalige Staatsbetriebe unter, hinzu kamen die Schäden durch die Kriegsaktivitäten zur Erlangung der Unabhängigkeit. Obwohl die wirtschaftliche Entwicklung sich seit einigen Jahren stabilisiert hat und in vielen Bereichen auch zulegen konnte, hat Kroatien noch immer ein großes Problem mit dem Handelsbilanzdefizit. Der Staat ist stark abhängig von Importen, da die meisten Güter nicht im eigenen Land hergestellt werden können. Nach Sektoren ergibt sich zur Zeit ein starker Dienstleistungssektor (mit fast 60% der gesamten Wirtschaftsleistung) sowie Industrie (32%) und Landwirtschaft (9%).
Auch die infrastrukturelle Entwicklung ist noch im Aufbau und nicht abgeschlossen. Dies bedingt ein junges Netz an Autostraßen und im Flugverkehr. Der Schienenverkehr musste vom ehemaligen Staatsunternehmen in private Hände überführt werden und ist noch mitten in der Umgestaltungsphase seiner Strecken und Netze. Die zurzeit viel günstigere und besser ausgebaute Alternative sind die kroatischen Buslinien, die auch bei der Bevölkerung großen Anklang finden. Daneben findet an einigen Adriahäfen Kroatiens Binnenschiffsverkehr statt, teilweise zur logistischen Aufgabenerfüllung aber auch für touristische Zwecke.
Besonderheiten
In Kroatien ist aufgrund der klimatischen Bedingungen eine besonders schützenswerte und vielfältige Flora und Fauna vorhanden. So leben im Land noch relativ viele wilde Raubtierarten, z.B. Wölfe, Braunbären oder Schakale. Die Küstengebiete beherbergen viele Schildkröten- und Eidechsenarten. In den Feuchtgebieten finden sich wilde Reiher und Sichler. Etwa 37% der Landfläche Kroatiens sind mit Bäumen bedeckt. Dies alles ist in dieser Zusammensetzung einzigartig in Europa und erfordert hohen Schutzaufwand – gerade in einem Land, welches sich mehr und mehr wirtschaftlich erschließen muss steht der Naturschutz oft an zweiter Stelle. Diesem schwierigen Weg wird sich Kroatien in Zukunft stellen müssen und darüber entscheiden, wie und ob ein so reichhaltiges natürliches Rückzugsgebiet erhalten werden kann.
Immobilienkauf und Finanzierung in Kroatien
Besonders großes Interesse gibt es verständlicherweise für die strandnahen und im Süden befindlichen Immobilien in Kroatien. Dort ist es warm und die Nähe zum Meer lässt den Bewohner ein ganz besonderes Urlaubsgefühl in den eigenen vier Wänden erleben. Im Wesentlichen haben Ausländer die gleichen Rechte und Pflichten wie kroatische Staatsbürger beim Immobilienkauf. Die noch bis vor kurzem notwendige ministeriale Kaufgenehmigung für ausländische Immobilienkäufer wurde abgeschafft und die Grundbucheintragung ist nun direkt und zeitnah möglich. Wichtig ist die genaue Prüfung der Papiere, bevor man einen Kauf tätigt. Die Immobilie muss auf ausgewiesenem Bauland stehen, also können Objekte in Wäldern, Naturschutzgebieten oder auf Ackerland nicht von Ausländern erworben werden.
Auslandsimmobilie finanzieren: Türkei
Die Türkei ist unter den Top-Reisezielen deutscher Touristen und weithin bekannt für seine schönen Strände, sonnenverwöhnten Landschaften und die offenherzige freundliche Mentalität der türkischen Einwohner. Die Türkei erstreckt sich über zwei Kontinente: Etwa 97% der Fläche liegen auf der asiatischen Seite, nur etwa 3% auf europäischer Seite. Die Hauptstadt Ankara ist mit ca. 4,1 Millionen Einwohnern die zweitgrößte türkische Stadt nach Istanbul (ca. 12,8 Millionen Einwohner). Ca. 99% der türkischen Bevölkerung sind Muslime, wobei diese offizielle Zahl mit Vorsicht zu genießen ist, da auch Atheisten und Agnostiker hinzugezählt werden (es gibt in der Türkei keine Entsprechung zu einem in Deutschland bekannten „Kirchenaustritt“). Offiziell ist die Türkei auch kein islamischer Staat; die türkischen Regierungen seit Atatürk erklären stets, dass in ihrem Land keinerlei religiöse Ansichten präferiert werden. Es herrscht jedoch eine relativ ausgeprägte Verwaltungsstruktur für die Anhänger der islamisch geprägten Weltanschauung: So wurden die knapp 80.000 Moscheen in der Türkei samt ihrer Imame unter Verwaltung des staatlichen Präsidiums für Religionsangelegenheiten errichtet, unterhalten und gefördert.
Regierungsform und geographische Lage
Die Türkei ist eine parlamentarische Demokratie mit strikter Gewaltentrennung. Der auf 5 Jahre gewählte Staatspräsident ist für die Regierungsbildung verantwortlich und hat Einfluss auf die endgültige Ministerernennung sowie auf die Zusammensetzung des Verfassungsgerichts. Die Legislative stellt das Parlament (die Große Nationalversammlung) mit 550 Abgeordneten dar. Auch diese werden vom Volk gewählt, allerdings nur auf 4 Jahre. Die Aufgaben des Parlaments reichen von Gesetzesverabschiedungen und Verfassungsänderungen über die Beschlüsse des Staatshaushalts bis zur Verhängung des Kriegsrechts. Die Judikative hat ebenfalls großen Einfluss: Das Verfassungsgericht beispielsweise entscheidet über die Verfassungsmäßigkeit der vom Parlament vorgelegten Beschlüsse.
Die einzigartige Lage der Türkei bedingt 7 unterschiedliche geographische Einteilungen, die sich in Vegetation, Klima und Nutzung teils erheblich unterscheiden. Fast 75% der Landesgrenzen sind Meergrenzen. Nachbarländer der Türkei mit gemeinsamer Grenze sind Griechenland, Georgien, Bulgarien, Aserbaidschan, Armenien, Iran, Syrien sowie der Irak. Da sowohl flache Ebenen wie auch starke Erhebungen (höchster Punkt ist der Große Ararat mit 5.137 m über NN) vorkommen, bietet die Türkei auch abseits der touristischen Strandregionen eine überwältigende und vielfältige Landschaftskulisse.
Wirtschaft und Verkehrswege
Die türkische Wirtschaft muss differenziert betrachtet werden, da es ein merkliches West-Ost-Gefälle gibt. Der Westen ist hoch industrialisiert und erwirtschaftet insbesondere im Bereich Automobile und Elektronik sowie Textilien den größten Teil des industriellen Sektors. Der Osten hingegen ist hauptsächlich durch extensive landwirtschaftliche Nutzung, z.B. Viehzucht, dem Anbau von Baumwolle, Tabak und Sudfrüchten gekennzeichnet. Hier arbeiten landesweit über 30% aller Beschäftigten, trotzdem ist der Beitrag zum BIP nur gering (etwa 11%). Der Tourismus sowie die Dienstleistungsbranche stellen den mit Abstand größten Beitrag zum BIP mit etwa 60%. Die Lebenshaltungskosten in der Türkei sind mit wenigen Ausnahmen in den großen Städten relativ gering – auch ein Grund warum Touristen hier immer wieder gern einen günstigen Urlaub verbringen.
Zu den o.a. Dienstleistungen gehört auch der wichtige Beitrag des Transportverkehrs. Durch die Lage als Verbindungsglied zwischen Asien und Europa ist die Türkei ein Drehkreuz des internationalen Frachtverkehrs. Fast 15% des BIP entfallen allein auf diesen Sektor, weshalb Straßen-, Schienen-, Schifffahrts- und Luftverkehrswege auch entsprechend subventioniert werden und demzufolge einen entsprechend dichten Ausbaustatus besitzen. Zusätzlich erwähnenswert sind die im Lande befindlichen Pipelines, die Erdöl und Erdgas mit einem jährlichen Volumen von (gesamt) über 20 Milliarden m³ Gas und etwa 1 Million Barrel Öl transportieren. Weitere Ausbauten – auch für den Transport von Elektrizität und Wasser – sind geplant und bereits teilrealisiert.
Besonderheiten
Istanbul ist die weltweit die einzige Metropole, deren Stadtteile sich auf 2 unterschiedlichen Erdteilen befinden. Die etwa 13 Millionen Einwohner zählende Stadt ist das türkische Zentrum in kultureller wie auch wirtschaftlicher Hinsicht und hat 2010 den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ verliehen bekommen. Das ca. 50 km in Nord-Süd-Richtung und 100 km in Ost-West-Richtung große Stadtgebiet dehnt sich am Nordufer des Marmarameeres zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer aus. Trotz der großen Bedeutung für die Türkei und Europa und zunehmendem Tourismus hat die Stadt aber auch große Probleme in sozialer und umweltpolitischer Hinsicht. Das große Bevölkerungswachstum führte zu immer mehr Siedlungen insbesondere in ärmeren Wohngebieten und damit auch zu einem Müll- und Versorgungsproblem. Durch Überschwemmungen infolge von Kanalisationsüberlastung entsteht eine große Gefahr von Infektionskrankheiten, die Deponien und infrastrukturellen Belastungen wuchern über vorhandenes Potential hinaus. Es ist eine große Herausforderung an die Landesführung, diesen Problemen jetzt und in Zukunft Herr zu werden und damit eine wunderschöne, einzigartige und imposante Metropole mit so vielen unterschiedlichen Ausprägungen zu erhalten.
Immobilienkauf und Finanzierung in der Türkei
Für den Immobilienkauf in der Türkei findet die alleinige rechtsgültige Eigentumsübertragung im Grundbuchamt statt. Der „Tapu“ (=Grundbucheintrag) ist daher die allesentscheidende Aktion. Obwohl es keine Pflicht ist, einen Notar oder Anwalt zu beauftragen, kann dies für Ausländer jedoch nur empfohlen werden, da es regionalrechtliche Unterschiede und Voraussetzungen für Auslandskäufer zu beachten gilt. So gibt es beispielsweise ausgewiesene Schutzzonen, in denen Ausländer keine Immobilien erwerben dürfen und auch die Sprache kann oft ein großes Hindernis darstellen, da lediglich die türkische Sprache als verbindliche Vertragssprache vorgeschrieben ist.