
Die Wertentwicklung bei Immobilien hat langfristig immer funktioniert, sofern einige Dinge beachtet werden. Dazu gehört, den Wert durch Renovierungen sowie Modernisierungen zu halten oder zu steigern. Die erforderliche Dachsanierung kommt ebenso unverhofft wie die notwendige Erneuerung der Heizung. Viele Immobilieneigentümer erinnern sich noch an den Aufwand, der mit der Baufinanzierung verbunden war. Die Grundschuld muss beim Notar bestellt werden und das Geld fließt erst, wenn die Sicherheit für den Kreditgeber eingetragen ist. Da stellt sich die Frage: Ist der gesamte Ablauf nochmals erforderlich oder gibt es für Modernisierungen in überschaubaren Größenordnungen eine unkompliziertere Lösung? Die Finanzierungsbranche hat sie gefunden: der Modernisierungskredit, auch Modernisierungsdarlehen genannt.
Was ist ein Modernisierungsdarlehen oder ein Modernisierungskredit?
Der Modernisierungskredit gleicht in seiner rechtlichen Konstruktion einem Ratenkredit. Im Vergleich dazu richtet er sich ausschließlich an Immobilieneigentümer. Ebenso ist der Verwendungszweck vorgegeben und ist Maßnahmen an der Immobilie vorbehalten.
Der Kredit für Immobilieneigentümer
Entscheidende Voraussetzung für die Vergabe eines Modernisierungsdarlehens ist der Besitz einer Immobilie. Als Nachweis begnügen sich viele Banken mit einem aktuellen Grundbuchauszug. Selbst bestehende Belastungen sind in der Regel kein Problem.
Die Kreditgeber unterscheiden sich zwar in ihren Bedingungen, grundsätzlich ist jedoch von folgenden Voraussetzungen auszugehen:
- Eigentümer einer Immobilie (bei einigen Banken mindestens seit 2 Jahren)
- Ausreichende Bonität
- Vorlasten in der Regel unter 90 % vom Verkaufswert
Einige Anbieter setzen voraus, dass in den letzten zwei Jahren keine Finanzierungsmittel (laut Eintragungen im Grundbuch) aufgenommen wurden. Damit sollen Spitzenfinanzierungen vermieden werden, bei denen die Immobilienfinanzierungen nicht ausreichen und Nachfinanzierungen notwendig sind.
Vielerlei Verwendungsmöglichkeiten
Als Modernisierungen werden wertsteigernde Maßnahmen bezeichnet. Das sind beispielsweise eine Baderneuerung oder der Einbau neuer Fenster und Türen. Ebenfalls gehören energetische Maßnahmen, welche die Energieeffizienz steigern, zu den Modernisierungsarbeiten.
Mit Renovierungsarbeiten werden werterhaltende Maßnahmen durchgeführt. Das sind Schönheitsreparaturen wie beispielsweise Tapeten oder der neue Wandanstrich. Notwendige Arbeiten zeitnah durchzuführen schützt vor Renovierungsstau.
Die Bedingungen der Anbieter von Modernisierungskrediten unterscheiden sich in den Verwendungsmöglichkeiten. Während einige Banken ausschließlich Modernisierungen abdecken, erlauben andere Institute ebenso Renovierungsarbeiten. Selbst der Verzicht auf Verwendungsnachweise wird von einigen Banken angeboten.
Beispiele für die typische Finanzierung mit einem Modernisierungskredit
Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielschichtig, beispielsweise:
- Bei einem vor vier Jahren erworbenem Haus muss die Heizungsanlage erneuert werden. Die Immobilie ist finanziert und der Eigentümer sucht nach einer unkomplizierten Finanzierungsmöglichkeit bei einer anderen Bank. Die neue Heizung kostet 000 Euro.
- Das neue Badezimmer wird mit 20.000 Euro Die Neueintragung einer Grundschuld soll vermieden werden.
- Während der Pandemie ist der Urlaub gestrichen. Dafür wird ein Wintergarten Die Kosten von 10.000 Euro sollen einfach finanziert werden. Freie Grundschuldteile sind noch nicht ausreichend vorhanden.
Die Konditionen
Die Finanzierungsart Modernisierungskredit ist eine Kombination von Ratenkredit und Baufinanzierung. Rechtlich ist die Konstruktion ein Ratenkredit. Wesentliche Voraussetzung ist jedoch der Besitz einer Immobilie über einen gewissen Zeitraum. Daneben gehen die Kreditgeber davon aus, dass die Mittel in das Objekt investiert werden. Aus Risikogesichtspunkten ist der Kredit für die Institute daher sicherer als ein Ratenkredit. Diese ersparten Risikokosten werden an den Darlehensnehmer weitergegeben und lassen ein unkompliziertes Produkt entstehen.
- Aufgrund der beschriebenen Konstruktion liegen die Zinssätze für Modernisierungskredite zwischen denen einer Baufinanzierung und den Zinsen für Ratenkredite.
- Die möglichen Darlehenssummen liegen meistens zwischen 000 bis 50.000 Euro.
- Allgemein werden Laufzeiten bis zu 10 Jahren angeboten.
Fazit: unkomplizierte Finanzierungsmöglichkeit für Darlehenssummen bis etwa 50.000 Euro
Mit dem Modernisierungskredit ist eine unbürokratische Finanzierung von Modernisierungen selbst bei laufender Immobilienfinanzierung bei einer anderen Bank möglich. Auf die Bestellung einer neuen Grundschuld wird in der Regel verzichtet. Die Konditionen sind günstiger als bei Ratenkrediten, jedoch höher im Vergleich zur Baufinanzierung. Zu beachten ist, dass bei den Konditionen einer Baufinanzierung Aufschläge bei Darlehenssummen unterhalb 100.000 Euro üblich sind. Das bedeutet: Der Modernisierungskredit ist der unkomplizierte Kredit für Modernisierungen bis zu 50.000 Euro, insbesondere wenn keine freien Grundschulden zur Verfügung stehen.