
Irgendwann sind die Würfel gefallen – man entscheidet sich für den Kauf eines Einfamilienhauses oder einer Eigentumswohnung, ob nun zur Eigennutzung oder Kapitalanlage. Die Beweggründe hierfür sind unterschiedlich und in den meisten Fällen auch absolut nachvollziehbar und sinnvoll. Nur wie soll vorgegangen werden? Zuerst eine Immobilie und dann das Gespräch mit der Bank suchen oder umgekehrt? Viele Interessenten suchen zuerst eine geeignete Immobilie und schließen sogar schon Kaufverträge ab, ohne den benötigten Finanzierungsrahmen abzustecken, was fatale folgen haben kann. Häufig erfolgt diese Herangehensweise bei Ferighausanbietern, die um jeden Preis ihre Immobilie verkaufen wollen, egal ob die Interessenten sich das letztendlich leisten können! Zu beachten ist, dass die Finanzierung einer Immobilie in der Regel über einen sehr langen Zeitraum von bis zu 40 Jahren erfolgt, daher ist es wichtig, dass man sich über die Kosten, Vorteile, Nachteile und Risiken im Detail informiert.
Grundsätzlich sollte die Immobilie vor Eintritt ins Rentenalter vollständig getilgt sein! Ein Gespräch ist in jedem Fall im Vorfeld emfpehlenswert, ob nun mit der eigenen Hausbank oder einem neutralen Baufinanzierungsvermittler, der die Möglichkeiten anhand eine detaillierten Analyse ermittelt. Hier wird dann im Vorfeld die maximal mögliche monatliche Belastung mittels einer Haushaltsrechnung berechnet, bei der die Ein- und Ausgaben gegenübergestellt werden, was man im Vorfeld natürlich schon in eigener Regie erledigen kann. Bei vorgegebenen Zinsen wird auf diese Weise auch die maximale Höhe der Gesamtfinanzierung ausgerechnet. Im nächsten Schritt könnte dann die Ermittlung des optimalen Finanzierungsmodells erfolgen und geprüft werden ob ggf. ein KfW-Darlehen in Frage kommt, was die Gesamtfinanzierung verringern könnte. Diese Schritte liefern erstmal eine wichtige Orientierungsgröße, um nach entsprechenden Objekten zu suchen. Kennt man seine finanziellen Möglichkeiten ganz genau, vermeidet man so negative Überraschungen.
Es ist an der Tagesordnung, dass bereits abgeschlossene Kaufverträge rückabgewickelt werden müssen, da die Käufer mit ihrer finanzierenden Bank nicht einig werden können. Welche Unterlagen werden für den Kreditvertrag benötigt? Für die Gespräche mit der Bank sollten die letzten Einkommensnachweise bereit gehalten werden. Außerdem kann man selbst eine Schufaauskunft im Vorfeld stellen, sodass eventuelle Unklarheiten oder Missverständnisse ausgeräumt werden können. Falls wesentliche Vermögenswerte vorhanden sind, wie zum Beispiel ein umfangreiches Sparguthaben oder ein Wertpapierdepot, sollten die entsprechenden Nachweise bereit gelegt werden. Diese müssen dann nicht unbedingt veräußert werden, um mehr Eigenkapital zu schaffen, sondern können ebenfalls als Sicherheiten dienen. Des Weiteren sind die bestehenden Kreditverpflichtungen zu prüfen – hier sollte die gesamte monatliche Belastung zusammengefasst werden, damit deutlich wird, wie viel an finanziellem Spielraum noch vorhanden ist. Ebenso ist es wichtig, dass alle Belastungen wie bsp. Versicherungen, Leasingverträge oder auch außergwöhnliche Belastungen, wie Unterhaltsleistungen, Schuldgelder etc., aufgelistet werden und ggf. nachgewiesen werden. All diese Unterlagen sollten in geordneter Form bei einem Gespräch mit dem Kundenberater vorgelegt werden – dies macht einen seriösen und gut vorbereiteten Eindruck und erleichtert somit den Weg zu einer Kreditentscheidung.
Nichtsdestotrotz ist es ratsam, immer einen Baugeldvergleich bei einem neutralen Baufinanzierer durchzuführen, um beim zukünftigen Kreditgeber optimale Ergebnisse erzielen zu können und entsprechend verhandeln zu können. Die Vorteile, die sich daraus ergeben können sind: einmalige Einreichung der Unterlagen, keine überflüssigen Wege – dadurch ein hohe Zeitersparnis, keine Schufa-Eintrag, individuelles Finanzierungskonzept vom Profi, Auswahl eines passenden Kreditgebers, Auswahl der Finanzierung aus einem großen Pool von Anbietern, günstiger Zinssatz uvm.