
Lübeck, 15. Februar 2018. Für viele junge Menschen heißt es gerade: Adieu Schule, hallo Berufswelt! Bei aller Vorfreude auf den Karrierestart sollten Berufseinsteiger nicht vergessen, sich auch über ihre berufliche und finanzielle Zukunft Gedanken zu machen. Denn: Wer sich jetzt schon um Absicherung und Vorsorge kümmert, kann sein ganzes Berufsleben davon profitieren. Der Finanzdienstleister Dr. Klein erklärt warum.
Je früher, umso besser – die eigene Arbeitskraft absichern
Fast jeder fünfte Deutsche wird im Laufe seines Lebens berufsunfähig. Das heißt: Er ist aufgrund von einem Unfall, einer körperlichen oder psychischen Erkrankung nicht mehr in der Lage, seinen Beruf auszuüben. „Die gute Nachricht: Gegen dieses Risiko kann man sich mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BUV) absichern“, so Karsten Schaefer, Spezialist für Versicherung bei Dr. Klein in Herford. „Je früher diese Versicherung abgeschlossen wird, desto günstiger sind in der Regel die Beiträge.“ Denn: Versicherungsgesellschaften führen strenge Gesundheitsprüfungen durch. Wer beispielsweise bereits eine psychotherapeutische Behandlung in Anspruch genommen hat, extrem übergewichtig ist oder an Erkrankungen wie einem Bandscheibenvorfall oder Asthma leidet, hat nur geringe Chancen auf eine günstige Police. Schüler haben hingegen oft noch keine gesundheitlichen Probleme und erhalten daher besonders günstige Tarife.
Für einige Berufe wie zum Beispiel Dachdecker oder Bauarbeiter verlangen Versicherer zudem Risiko-Zuschläge. Wer bereits weiß, dass er einen Beruf mit körperlichen Tätigkeiten aufnehmen möchte, ist daher gut beraten, sich bereits vor Ausbildungsbeginn abzusichern. Nachträglich werden die monatlichen Beiträge in der Regel nicht mehr erhöht. Das heißt: Wer einmal günstig einsteigt, profitiert sein ganzes Leben davon. Der einzige Haken: „Das Thema Berufsunfähigkeit ist sehr komplex und die Bedingungen und Tarife der Versicherungsgesellschaften unterscheiden sich stark voneinander. Im Dschungel der Verträge, Klauseln, Zusatzleistungen und Ausschlusskriterien ist es für junge Menschen nicht einfach, den Überblick zu behalten“, weiß Karsten Schaefer. „Ich empfehle daher, sich im Vorfeld von einem neutralen Fachmann beraten zu lassen. Dieser beachtet alle wichtigen Details und findet die optimale Versicherungslösung.“
Herz oder Hirn – Wohin mit dem ersten Gehalt?
Die Aussicht auf ein eigenes Gehalt ist wohl eine der größten Freuden für Berufseinsteiger. „Natürlich spricht nichts dagegen, sich vom ersten selbst verdienten Geld etwas zu leisten und vielleicht schon lange gehegte Wünsche zu erfüllen“, erklärt Karsten Schaefer. „Aber bevor man vor lauter Übermut sein komplettes Gehalt für Reisen oder Schuhe ausgibt, sollte zumindest die finanzielle Absicherung geklärt sein.“
Besonders wichtig ist dabei die Privathaftpflichtversicherung. Verursacht jemand einen Personen- oder Sachschaden, ist er gesetzlich dazu verpflichtet, in nahezu unbegrenzter Höhe dafür aufzukommen. Das heißt: Wenn man den Versace-Pullover der Mitbewohnerin in der Kochwäsche schrumpft oder beim romantischen Candle-Light-Dinner das ganze Wohnzimmer in Brand setzt, wird es ohne Haftpflichtversicherung teuer. Bei schweren Verkehrsunfällen kann die Schadenshöhe schnell im siebenstelligen Bereich liegen – und für den Verursacher den finanziellen Ruin bedeuten. Schüler und Studenten sind zunächst über ihre Eltern mitversichert, nach dem Berufseinstieg benötigen sie jedoch eine eigene Police. „Eine gute Haftpflichtversicherung kostet nur wenige Euro im Monat“, weiß Karsten Schaefer. Um auf Nummer Sicher zu gehen, empfiehlt er, eine Deckungssumme von mindestens zehn Millionen Euro zu vereinbaren. „Der richtige Versicherungsschutz ist das erste und wichtigste Thema, über das sich Berufseinsteiger Gedanken machen müssen. Erst danach ist es ratsam, sich mit Altersvorsorge oder Geldanlage zu beschäftigen.“
Gesetzlich vs. privat – welche Krankenversicherung ist die richtige?
Eine Kranken- und Pflegeversicherung ist für alle Menschen in Deutschland Pflicht. Schüler sind bis zum Berufseinstieg durch die beitragsfreie gesetzliche Familienversicherung geschützt. Treten sie selbst ins Berufsleben ein, haben sie am Anfang meist nicht die Wahl zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung. Ein Wechsel ist erst ab einem Jahreseinkommen von 53.550 Euro möglich. Schüler, die zuvor über ihre Eltern privat versichert waren, können eine Anwartschaftsversicherung abschließen und zu einem späteren Zeitpunkt ohne Gesundheitscheck wieder in die private Krankenversicherung eintreten.
Aber: „Auch wenn Arbeitnehmer über die Gehaltsgrenze kommen, sollten sie sich einen Wechsel genau überlegen. Im Alter und bei schwerer Krankheit steigen die monatlichen Beiträge der privaten Versicherung zum Teil enorm. Wer sich die Kosten nicht mehr leisten kann, hat dann oft Schwierigkeiten wieder in eine gesetzliche Krankenversicherung aufgenommen zu werden.“
Die wichtigsten Versicherungen auf einen Blick
Versicherungsart | Tipps |
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Kranken- und Pflegeversicherung | – gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung ist Pflicht
– Wechsel in die private KV erst ab einem Einkommen von 59.400 Euro -Anwartschaftsversicherung für die private KV möglich |
Privathaftpflichtversicherung | – unbedingt notwendig
– Versicherungssumme sollte mindestens 10 Millionen Euro betragen |
Berufsunfähigkeitsversicherung | – unbedingt notwendig
– zum Einstieg ist eine vereinbarte monatliche Rente von 1.000 Euro meist ausreichend |
Hausratversicherung | – sinnvoll bei einer eigenen Wohnung und/ oder wenn der Hausrat einen relevanten Wert hat |
Unfallversicherung | – Unfälle sind auch über die Berufsunfähigkeitsversicherung abgedeckt
– sinnvoll, falls beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen keine BUV abgeschlossen werden kann |
Rechtschutzversicherung | – sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig
– für Berufseinsteiger meist zu teuer |