
Eine Gewerbefinanzierung soll entweder die für ein Unternehmen notwendigen, finanziellen Mittel sicherstellen oder ist für die Beschaffung von Immobilien, Arbeitsmaterialien, Produktionsanlagen bzw. anderen Objekten im Zusammenhang mit der Unternehmensfortführung erforderlich. Eine gut geplante und realistisch projektierte Gewerbefinanzierung ermöglicht die für die Weiterführung oder die Erweiterung eines Unternehmens notwendigen Investitionen und überbrückt Zahlungsprobleme aufgrund mangelnder Liquidität.
Nicht nur neu gegründete Unternehmen müssen sich dabei um die Finanzierung ihres Geschäftsbetriebes kümmern – auch bestehende Firmen müssen sich überlegen, wann und in welchem Umfang Finanzierungen realisiert werden müssen. So ist bei einem neu gegründeten Unternehmen zunächst einmal eine Basis-Gewerbefinanzierung wichtig, denn hier müssen Gebäude für die Betriebstätigkeit, Personal, Maschinen und weitere Investitionen getätigt werden. Entwickelt sich der Geschäftsbetrieb erfolgreich, müssen später ggf. eine Finanzierungserweiterung oder gar zusätzliche Gewerbefinanzierungen in die Überlegungen einbezogen werden.
Gewerbeimmobilien-Finanzierung: Erfolgschancen
Müssen Immobilien (z. B. Gewerbegrundstücke, Lagerhallen oder Verwaltungsgebäude) beschafft werden, kann dies in der Regel nicht aus eigenen Mitteln bzw. aus Gewinnabschöpfungen realisiert werden. In manchen Fällen ist es sogar günstiger, eine adäquate Finanzierung zu initiieren, als durch Gewinnabschöpfung oder die Liquidation von Eigenmitteln eine selbst getragene Kostenübernahme zu realisieren. Die jeweiligen Finanzierungsarten und die Konditionen hängen dabei insbesondere von der Ertragslage und den möglichen Erfolgschancen des Unternehmens ab, da bei gewerblichen Finanzierungen – viel mehr als bei privaten Krediten – die individuelle Ausgangslage des Darlehensnehmers durchleuchtet wird. Selbst wenn sich eine Investition in Immobilien durch die Steigerung der Erträge lohnt, dauert es meist viele Jahre, bis sich solche Investitionen amortisiert haben. Diese Zeit kann gut mit einer passenden Finanzierung überbrückt werden. Wie bei privaten Finanzierungen auch, sollte der Darlehensnehmer aber trotzdem darauf achten, einen ausreichend großen Eigenkapitalanteil in das Projekt einzubringen. Da muss nicht unbedingt Liquidität sein, sondern kann auch die Stellung von Sicherheiten betreffen oder gebundenes Anlagevermögen, beispielsweise in Form von vorhandenen Produktionsanlagen oder Immobilienbeständen.
Saisonbedingte Schwankungen oder Zahlungsverzögerungen beachten
Bei vielen Unternehmen unterliegt die Ertragssituation saisonalen Schwankungen. Es ist daher gut, wenn das Unternehmen bereits auf viele Jahre zurückblicken und dadurch diese Schwankungen besser einschätzen kann. Auch treten – gerade bei einem großen Kundenstamm – immer wieder Zahlungsverzögerungen oder gar Zahlungsausfälle bei Kunden ein. Ist das Unternehmen noch relativ frisch am Markt und hat hier keine Erfahrungswerte, empfiehlt sich ein branchenweiter Blick auf ähnlich am Markt positionierte Firmen. Besonders entsprechende Fachberater können hier weiterhelfen, um zu einer optimalen und individuell angepassten Finanzierungslösung zu finden. Grundsätzlich sollte eine geplante Finanzierung sehr detailliert geplant und optimal abgestimmt werden – nur, wenn die Lösung ein nicht zu hohes Risiko und eine tragbare Abzahlungslast mit sich bringt, empfiehlt sich ein weiteres Vorgehen hinsichtlich des Vergleichs verschiedener Anbieter bzw. Finanzierungslösungen. Mögliche Förderungen sollten ebenfalls vor dem Abschluss einer Finanzierung auf Realisierbarkeit überprüft werden – oft können durch wenige Veränderungen der Planung höhere Fördermöglichkeiten ausgeschöpft werden.