
Datenanalyse – Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung (DTB) April 2019
Lübeck, 9. Mai 2019. Anhand des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB) berichtet Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, über aktuelle Entwicklungen bei Baufinanzierungen in Deutschland.

+++ Darlehen erneut höher +++ lange Zinsbindung, hohe Anfangstilgung +++ kaum Nachfrage nach Forward-Darlehen +++
Darlehenssumme steigt auf Rekordhoch, Standardrate extrem niedrig
Durchschnittlich nehmen Darlehensnehmer im April 248.000 Euro auf, um ihre Immobilie zu finanzieren – im zweiten Monat in Folge ein Plus von 5.000 Euro. Damit steigt die Kreditsumme erneut auf ein Allzeithoch. Möglich wird das für viele unter anderem durch die extrem niedrigen Zinsen, die sich in der Standardrate widerspiegeln. Die Rate wird für einen Kredit in Höhe von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihungsauslauf errechnet. Im April sinkt sie auf einen fast historischen Tiefstwert: Mit 426 Euro liegt sie nur rund 1,7 Prozent oder 7 Euro über dem Allzeittief im Oktober 2016.
Viel Eigenkapital, Beleihungsauslauf steigt leicht
Trotz der hohen Darlehen bringen Immobilienkäufer und Hausbauer immer noch viel Eigenkapital in die Finanzierung ein: 16,19 Prozent des Kaufpreises, zusätzlich zu den Erwerbsnebenkosten. Im Umkehrschluss bedeutet das einen Beleihungsauslauf von 83,81 Prozent – 0,46 Prozentpunkte mehr als im Vormonat.
Daten sprechen für stabile Finanzierungen
Immobilienkäufer nutzen die sehr guten Baufinanzierungs-Konditionen sowohl für eine hohe Anfangstilgung als auch für eine lange Zinsbindung. Die anfängliche Tilgung nimmt im Vergleich zum März leicht zu (plus 0,03 Prozentpunkte) und erreicht mit 2,83 Prozent wieder das hohe Niveau von Februar. Die durchschnittliche Zinsbindung beläuft sich auf 13 Jahre und 10 Monate. Das sind vier Monate weniger als im März, der Zeitraum ist aber immer noch lang. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2017 lagen die durchschnittliche Zinsbindung darunter.
Beides – eine hohe Tilgung und eine lange Zinsbindung – hilft Darlehensnehmern, ihre Kredite zügig und sicher abzubezahlen: Durch die hohe Tilgung reduzieren sie schnell ihre Verbindlichkeiten gegenüber der Bank. Die Zinsbindung schafft Planungssicherheit und sorgt darüber hinaus dafür, dass schon ein relativ großer Anteil des Darlehens abbezahlt ist, bevor die Anschlussfinanzierung ansteht. Weil dann nur noch ein geringerer Betrag aufgenommen werden muss, fallen die Konditionen für den Anschluss günstiger aus.
Kaum Interesse an Forward-Darlehen
Die günstigen Zinsen bewegen Immobilienkäufer derzeit nicht dazu, sie gegen einen Aufschlag für die Zukunft zu sichern: Das Interesse an Forward-Darlehen ist so gering wie nie. Gerade einmal sieben von 100 Euro der Baufinanzierungen im April entfallen auf diese Darlehensart, ein neuer Tiefstwert. Reguläre Annuitätendarlehen dagegen bleiben beliebt: Ihr Anteil beträgt 83,89 Prozent – 0,88 Prozentpunkte mehr als im Vormonat.
Auch die KfW-Darlehen spielen wieder eine größere Rolle. Bewegten sie sich von Mai letzten Jahres bis einschließlich Januar noch unter vier Prozent, liegt ihr Anteil seitdem darüber und klettert im April auf 4,73 Prozent – ein Plus acht Prozent gegenüber März.
Über den Dr. Klein-Trendindikator für Baufinanzierung (DTB)
Der DTB zeigt die monatliche Entwicklung der wichtigsten Baufinanzierungs-Parameter. Dazu zählt neben der Darlehenshöhe, dem Tilgungssatz und dem Beleihungsauslauf auch die Verteilung der Darlehensarten. Die Standardrate zeigt zudem an, wie viel ein durchschnittliches Darlehen von 150 Tsd. Euro an monatlicher Rate kostet. Anders als oft schwer vergleichbare Durchschnitts-Zinssätze, ermöglicht die Standardrate dem Privatkunden, die tatsächlichen Kosten für die Finanzierung einer Immobilie zu vergleichen. Die Ergebnisse des DTB werden monatlich aus Daten der EUROPACE-Plattform errechnet. EUROPACE ist der einzige unabhängige Marktplatz für Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Der DTB basiert auf bis zu 35.000 Finanzierungen mit einem monatlichen Finanzierungsvolumen von über 4 Mrd. Euro.
Über die Dr. Klein Privatkunden AG
Die Dr. Klein Privatkunden AG ist einer der größten Finanzdienstleister Deutschlands und seit über 65 Jahren erfolgreich am Markt etabliert. Angefangen in der Vermittlung von Finanzierungen in der kommunalen Wohnungswirtschaft in Lübeck baut Dr. Klein seine Expertise kontinuierlich aus und ist mittlerweile deutschlandweit mit rund 550 Beratern vor Ort an über 200 Standorten bundesweit vertreten. Die Spezialisten von Dr. Klein beraten nachhaltig, allumfassend und verständlich in den Bereichen Baufinanzierung, Versicherung, Ratenkredit und Geldanlage.
Dank kundenorientierter Beratungskompetenz und vertrauensvollen Beziehungen zu rund 400 Kredit- und Versicherungsinstituten sichert Dr. Klein seinen Kunden stets den einfachsten Zugang zu individuellen Finanzlösungen. Dafür wird das Unternehmen immer wieder ausgezeichnet. Zuletzt als „vorbildlicher Finanzvertrieb“ und zum fünften Mal in Folge mit dem „Deutschen Fairness-Preis“. Dr. Klein ist eine 100%ige Tochter des an der Frankfurter Börse im SDAX gelisteten technologiebasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar