
Gerade in Zeiten niedriger Kreditzinsen am Finanzmarkt fragen sich viele Kreditnehmer, ob eine Umschuldung sinnvoll ist oder nicht. Angesichts besserer Konditionen für die bestehende Restschuld könnten so nicht nur niedrigere Raten, sondern auch eine günstigere Gesamtfinanzierungsbelastung erreicht werden. Doch gerade bei bestehenden Darlehen mit Zinsfestschreibung ist dies in der Regel nicht so ohne weiteres möglich. Die Umschuldung (also die Übertragung der verbleibenden Restschuld auf ein anderes Kreditinstitut zur Weiterfinanzierung) vor dem Ende der Zinsbindung setzt das Einverständnis des bisherigen Darlehensgebers voraus. Zudem wird meist eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangt, die zusammen mit den weiteren Kosten (beispielsweise für den Notar und für die Eintragungen im Grundbuch) bei der Kalkulation berücksichtigt werden müssen. Am Ende der Zinsbindung (oder auch bei langfristigen Zinsbindungen über zehn Jahre nach Ablauf der ersten zehn Jahre) kann der Kreditnehmer jedoch ohne weiteres eine Umschuldung durchführen. Ob sich eine solche Umschuldung lohnt, hängt von vielen Faktoren ab und sollte vor der Initiierung bis ins Detail kalkuliert werden.
Wann sollte umgeschuldet werden?
Die Entscheidung, wann umgeschuldet werden sollte, ist davon abhängig, ob ein merklich günstigeres Angebot (unter Berücksichtigung der entstehenden Kosten) am Markt erzielt werden kann. So nützt es wenig, einen marginal niedrigeren Zinssatz bei einem Konkurrenzanbieter zu erhalten, aber gleichzeitig eine hohe (je nach Restlaufzeit der Zinsbindung) Vorfälligkeitsentschädigung an den bisherigen Anbieter zahlen zu müssen. Der optimale Zeitpunkt ist dann gegeben, wenn entweder eine merkliche Einsparung (eine durch einen Konditionenvorteil zu schnellerer Entschuldung führende Einsparung), eine Reduzierung der monatlichen Belastung oder / und zunehmende Flexibilisierungsmerkmale erreicht werden können. Um in der Lage zu sein, dies zu berechnen, muss beim bisherigen Anbieter überprüft werden, ob eine Kündigungsmöglichkeit gegeben ist und welche Kosten anfallen. Um einen optimalen Vergleich durchführen zu können, müssen dabei möglichst viele Anbieter kontaktiert werden. Hierbei kann ein professioneller und neutraler Kreditvermittler hilfreich zur Seite stehen.
Intelligent und effektiv umschulden
Besonders, wenn mehrere Kredite durch einen neuen abgelöst werden können, ergibt sich oftmals neben dem reinen Spareffekt auch eine merkliche Erleichterung in der Abwicklung. Muss nur noch ein Vertrag bedient werden statt die Forderungen mehrerer Kredite zu erfüllen, verliert man weniger leicht den Überblick und hat die Finanzsituation schneller erfasst. Idealerweise können alle Vorteile einer Umschuldung zumindest teilweise realisiert werden – dann lohnt sich dieser Schritt besonders. Wichtig ist in jedem Fall, die Marktsituation immer im Auge zu behalten und ggf. von Zeit zu Zeit die Konditionen anderer Anbieter abzufragen.