Seit vielen Monaten bestehen auf dem deutschen Kreditmarkt rekordverdächtig niedrige Zinskonditionen für Immobilienfinanzierungen – in vielen, einschlägigen Veröffentlichungen kann dies nachgelesen werden und nahezu alle Kreditinstitute werben mit entsprechend verlockenden Angeboten. Für Immobilieninteressenten bedeutet dies zwar ganz grundsätzlich eine günstige Ausgangssituation – doch um eine günstige und leicht tragbare Finanzierung zu finden, sollte trotz des allgemein niedrigen Niveaus nicht versäumt werden, die Angebote der verschiedenen Anbieter eingehend zu vergleichen. Dies lohnt trotz der insgesamt niedrigen Zinsen – denn schon kleine Unterschiede im Sollzinssatz können durch die relativ hohen Darlehenssummen und die langen Laufzeiten merkliche Einsparungen bei der Zinsbelastung mit sich bringen. Allerdings sollten einige Punkte dabei beachtet werden.
Basiswissen und Marktüberblick sollten erworben werden
Bevor ein aussagekräftiger Vergleich zur Baufinanzierung angestrebt werden kann, sollte der Immobilieninteressent sich einen Überblick über die Anbieter und die verwendeten Termini verschaffen. Ggf. kann dabei auch ein neutraler Finanzierungsberater zur Seite stehen. Ohne dieses notwendige Vorwissen kann letztlich gar nicht beurteilt werden, ob ein Angebot wirklich günstig und individuell passend ist. Neben den reinen Zinskonditionen sind nämlich viele weitere Einflussfaktoren und Vertragskonditionen von oft entscheidender Bedeutung, damit eine möglichst günstige und passende (und somit möglichst risikoarme) überhaupt erkannt und ausgewählt werden kann. Was nützt beispielsweise ein superniedriger Zins, wenn dieser nach einigen Monaten schon wieder sehr viel teurer sein kann (also keine Zinsbindung vereinbart wurde) und keine Flexibilisierungsmöglichkeiten bei der Tilgungsrate bestehen, wenn sich die Einkommensverhältnisse ändern? Schnell kann durch den Verlust eines Arbeitsplatzes oder auch nur durch ein niedrigeres Einkommen die Rückzahlung gefährdet sein – somit droht die ganze Finanzierung wie ein Ballon zu platzen.
Neben dem Sollzins auch andere Vertragskonditionen beachten!
Nicht nur der sogenannte Effektivzins ist interessant, sondern auch die mit dem Finanzierungsvertrag einhergehenden Nebenkosten und ggf. weitere Aufwendungen. So können oft Notar- und Grundbuchkosten oder Servicepauschalen nicht über die Darlehenssumme inkludiert werden und führen zu einer zusätzlichen Belastung des Finanzierungsnehmers. Auch die Gestaltung der Vertragseckdaten ist sehr wichtig: Je länger beispielsweise eine Zinsbindung vereinbart wird, umso höher wird der Aufschlag auf den Sollzins sein – im Gegenzug erhält der Kreditnehmer jedoch eine nicht zu unterschätzende Sicherheit bei der Ratenhöhe. Für einen schnellen und aussagekräftigen Zinsvergleich ist es demnach also wichtig, bereits die wichtigsten Eckdaten (wie Zinsbindung, Tilgungssatz, Darlehenshöhe, Sondertilgungsmöglichkeiten etc.) bei der Anfrage anzugeben, um so später einen Vergleich zu vereinfachen.