
Neben den bekannten, fossilen Energieträgern wie Kohle oder Gas hat noch immer die Kernenergie einen großen Anteil am Energiemarkt. Der Vormarsch der erneuerbaren Energien wie Windkraft und Photovoltaik geschieht weiterhin eher moderat. Viele Privatleute nutzen mittlerweile ihr eigenes „kleines Kraftwerk“ in Form einer Photovoltaikanlage, um die Abhängigkeit von den Anbietern konventioneller Energieträger zu verringern und die Umwelt nachhaltig zu schonen. Wer bei einem Immobilienerwerb den Einbau einer solchen Anlage vorsieht, kann nach Inbetriebnahme von günstigem, eigenproduzierten Strom profitieren und darüber hinaus von einer Einspeisevergütung, wenn die produzierte Strommenge den Eigenbedarf übersteigt. Allerdings sollte die Anlage auch gegen mögliche Risiken abgesichert werden, denn der Ersatz einer defekten oder zerstörten Anlage kann sehr kostenintensiv sein. Sog. Photovoltaik-Versicherungen helfen bei der Beseitigung von Schäden durch Wettereinflüsse und den daraus resultierenden Ertragsausfällen.
Welche Schäden sind abgesichert?
Schäden an einer Photovoltaikanlage können zur Notwendigkeit von Reparaturen oder gar zum Ersatz von Bauteilen führen, was meist recht kostenintensiv ist. Da die Anlage selbst bereits eine hohe Investition darstellt und der Ausfall zusätzlich die eigentlich geplante Stromaufwandsersparnis vernichtet, kommen so einige finanzielle Schäden zusammen. Bei großen Anlagen, mit denen zusätzlich selbst produzierter Strom ins öffentliche Netz gegen Vergütung eingespeist wird, tritt auch noch ein Vergütungsausfall auf. Die Photovoltaik-Versicherung leistet deshalb bei Schäden durch versicherte Ereignisse wie Unwetter, Hagel, Blitz und Brand, aber auch bei Vandalismus, Diebstahl, Marderbiss oder Erdbeben entsprechende Mittel zur schnellstmöglichen Wiederherstellung der Betriebsbereitschaft. Nicht alle Verträge sind gleich – daher sollte der Versicherungsnehmer genau prüfen, welche Ereignisse bzw. Schäden versichert sind und welche nicht. Üblich sind z. B. Leistungsausschlüsse bei Montagefehlern und Ähnlichem.
Welche Schäden sind nicht abgesichert?
Grundsätzlich gibt es einige Schäden im Zusammenhang mit Photovoltaikanlagen, die üblicherweise nicht mit einer Photovoltaik-Versicherung abgedeckt werden können. Dazu gehören insbesondere Schäden während der Montage oder durch Fehlinstallationen hervorgerufene Schäden. Derlei Schäden lassen sich je nach Art und Zustand der Anlage anders absichern: So greifen bei der Montage einer Photovoltaikanlage auf einem Neubau die Bauleistungsversicherung und bei einem Altbau die Wohngebäudeversicherung. Macht der Fachbetrieb bei der Installation Fehler, so sollte dessen Montageversicherung für den Schaden in Anspruch genommen werden.
Wie hilft eine Photovoltaik-Versicherung bei Ertragsausfall?
Der Ausfall der Stromerzeugung durch die beschädigte Photovoltaikanlage bedeutet, dass nun Strom eines alternativen (meist teureren) Anbieters genutzt werden muss und zusätzlich ggf. die kalkulierte Einspeisevergütung ausfällt. Im Rahmen einer Photovoltaik-Versicherung kann der Versicherungsnehmer einen Versicherungsschutz für Ertragsausfälle inkludieren, um so die entstandenen Finanzschäden zu kompensieren. Wichtig ist hierbei, die Versicherungsbedingung genau zu studieren bzw. zu vereinbaren, damit im Schadenfall nicht doch noch ein großer finanzieller Schaden zurückbleibt.
Was beim Abschluss einer Photovoltaik-Versicherung beachtet werden sollte
Beim Abschluss einer Photovoltaik-Versicherung müssen vom Versicherungsnehmer detaillierte Angaben zu der verbauten Anlage, zum Gebäude und zu den Eigentumsverhältnissen (viele Anlagen werden durch Kredit finanziert) gemacht werden. Es ist ratsam, alle geforderten Angaben genau und wahrheitsgemäß zu übermitteln, da sonst im Schadenfall eine Leistungsverweigerung der Versicherung die Folge sein kann. Ist eine Einspeisung ins öffentliche Stromnetz vorgesehen, sollte der Versicherungsnehmer darüber genaue Mitteilungen machen bzw. einen entsprechend umfangreichen Versicherungsschutz wählen, um während einer möglichen Störung keine Ertragsverluste zu erleiden. Auch können die unterschiedlichen Tarife sich hinsichtlich der Schadenregulierung im Leistungsfall erheblich unterscheiden – am besten zieht der Laie einen unabhängigen Fachberater hinzu, um unnötige Risiken zu vermeiden.
Die Kosten einer Photovoltaik-Versicherung
Die Beiträge für die Versicherung sind natürlich abhängig von der Art und dem Wert der Anlage, dem gewählten Tarif und den individuellen Merkmalen der Nutzung und dem Versicherungsumfang. Grundsätzlich beginnen günstige Einstiegstarife für eine Photovoltaik-Versicherung bereits bei etwa 100 Euro im Jahr. Vor dem Abschluss sollte jedoch geprüft werden, ob der gewählte Tarif und der Leistungsumfang wirklich die wichtigsten Risiken abdecken, so dass im Falle eines Schadens nicht doch noch hohe Summen für die Schadenbeseitigung vom Versicherungsnehmer aufgebracht werden müssen.
Wie sollte vorgegangen werden, um einen günstigen und passenden Anbieter zu finden?
Ein sehr ausführlicher Vergleich verschiedener Anbieter und Tarife sollte vor dem Abschluss durchgeführt werden, um unnötige Kosten und Leistungseinschränkungen im Schadenfall zu vermeiden. Hierfür gibt es entsprechende Berater, die einen großen Marktüberblick besitzen und Tipps für die individuelle Situation geben können. In manchen Fällen kann eine Photovoltaik-Versicherung auch in Kombination mit einer Wohngebäude-Versicherung abgeschlossen werden. Es sollte jedoch immer ein Vergleich anhand verschiedener Angebote stattfinden, um den günstigsten Anbieter herauszufiltern.