
Die gewerbliche Immobilienfinanzierung setzt sich oft aus mehreren Bausteinen unterschiedlicher Finanzierungsformen zusammen. Da eine individuell passende und günstige Finanzierung nicht nur den ausgiebigen Vergleich, sondern auch eine detaillierte Planung voraussetzt, sollten die möglichen Optionen sehr sorgfältig im Vorfeld geprüft werden. Viele Interessenten bedienen sich dazu eines Finanzierungsberaters, da er die Möglichkeiten kennt und die optimale Ausgestaltung meist viel besser zusammenstellen kann. Welche Bausteine sind für eine Gewerbefinanzierung aber möglich?
1. Das klassische Annuitätendarlehen
Diese Finanzierungsform ist den meisten Menschen gut bekannt und wird auch von vielen Unternehmen genutzt. Beim Annuitätendarlehen sind Tilgung und Zins über einen bestimmten Zeitraum fest vereinbart und ermöglichen so eine sichere Kalkulationsbasis. Achten sollte der Darlehensnehmer jedoch auf die weiteren Regelungen im Darlehensvertrag, wie beispielsweise die Vereinbarung kostenfreier Sondertilgungen, flexibel anpassbare Tilgungssätze etc.
2. Variable Darlehen
Hierbei wird keine Zinsbindung eingegangen und der Sollzins richtet sich nach den aktuellen Marktbedingungen und wird meist turnusmäßig (z. B. vierteljährlich) angepasst. Der Vorteil liegt in den meist sehr günstigen Konditionen – trotzdem bieten sich für viele Darlehensnehmer auch die Vereinbarung gewisser Sicherheitsoptionen an, beispielsweise die Einbringung von Caps (Zinsobergrenzen) oder Floors (Zinsuntergrenzen). So werden Caps zur Risikobegrenzung im Falle ungünstiger Marktzinsentwicklung eingesetzt und Zinsuntergrenzen, um die Aufschläge für vereinbarte Caps wieder etwas zu relativieren. Ob sich diese Optionen für die individuelle Situation anbieten, sollte jedoch im Vorfeld gut geprüft werden.
3. Fördermittel
Für viele Vorhaben können Finanzierungszuschüsse oder Fördermittel in Form vergünstigter Darlehen beansprucht werden. Sehr bekannt und weit verbreitet sind z. B. Förderungen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), siehe KfW-Darlehen. Diese müssen durch das finanzierende Kreditinstitut beantragt werden – natürlich müssen für den Erhalt die jeweiligen Voraussetzungen erfüllt sein. Erste Informationen können über die KfW selbst erfragt werden, bei der Optimierung hinsichtlich der individuellen Voraussetzungen sollte jedoch möglichst ein neutraler Berater hinzugezogen werden.
4. Bauspardarlehen
Der Einsatz von Bauspardarlehen kann unter bestimmten Gegebenheiten sehr sinnvoll sein. Obwohl Bauspardarlehen oft als nicht zeitgenau einsetzbar gelten und mit meist nur geringen Anlagezinsen während der Ansparphase ausgestattet sind, können sie bei der Tilgung von zinsänderungsgefährdeten Restdarlehenssummen sehr hilfreich sein.
Fazit
Alle genannten Bausteine und weitere Finanzierungsformen müssen vor der Aufnahme einer gewerblichen Immobilienfinanzierung geprüft werden. Die zur Verfügung stehenden Optionen einer Optimierung und einer hinreichenden Finanzierungsplanung sollten im Vorfeld sehr detailliert betrachtet werden. Da neutrale Finanzierungsberater über eine breite und oft langjährige Markterfahrung verfügen, sollte die Konsultation eines entsprechenden Fachmannes erwogen werden.