
Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins nicht angehoben und sich vorerst dafür entschieden, die hochnervösen Weltmärkte zu beruhigen. Gleichzeitig signalisierte die Federal Reserve deutlich, dass der US-Leitzins voraussichtlich in einer der beiden folgenden Sitzungen im Oktober oder Dezember erhöht werden wird.
Die Fed hat sich dafür entschieden, ihre Niedrigzinspolitik vorerst fortzusetzen und beließ den US-Leitzins bei null bis 0,25 Prozent. Fed-Chefin Janet Yellen begründete das Votum mit den zuletzt rückläufigen Inflationsprognosen sowie den anhaltenden ökonomischen Schwierigkeiten in China und weiteren Schwellenländern, mit denen die US-Wirtschaft eng verknüpft ist. Ihre Bewertung der gesamtwirtschaftlichen Situation der Vereinigten Staaten fiel weiterhin positiv aus. Zuletzt war beispielsweise die unbereinigte US-Arbeitslosenquote auf 5,1 Prozent, den niedrigsten Wert seit April 2008, gesunken.
Befürworter des Fed-Entscheids begrüßen, dass die US-Notenbank stärkere Verwerfungen an den Aktien- und Anleihenmärkten vermeiden möchte. Ein Teil der Experten hatte nach einer Zinswende panikartige Verkäufe befürchtet. Ebenso könnten die Exporte der USA durch eine Anhebung des Leitzinses und einem damit verbundenen Wertgewinn des Dollars zu anderen Währungen einen Dämpfer erhalten. Zu den Sorgen über mögliche binnenwirtschaftliche Auswirkungen kommen Bedenken, dass ein höherer US-Leitzins zu einem Investitionseinbruch in den Schwellenländern führen könnte. In den vergangenen Wochen hatte sich deshalb unter anderem der Internationale Währungsfonds dafür ausgesprochen, die Zinswende zu vertagen.
Die US-Notenbank gab gleichzeitig bekannt, dass sich die Mehrheit der Ratsmitglieder für eine Anhebung der Zinsen bei einer der beiden letzten Sitzungen im laufenden Jahr ausgesprochen hat. Für die Märkte ein deutliches Signal, dass die Zinswende nach wie vor kurz bevorsteht. Die Fed möchte auf diese Weise eine ähnliche Situation wie zu Beginn des neuen Jahrtausends vermeiden, als sich im Zuge einer anhaltenden Politik des billigen Geldes Investitionsblasen bildeten, die wiederum entscheidend zur folgenden Finanzmarktkrise beitrugen. Aktuell werden von einem Teil der Kapitalmarktexperten Investitionsblasen für den US-Aktien- und den dortigen Immobilienmarkt befürchtet.
Sowohl der US-Zinsentscheid als auch die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, angesichts anhaltend niedriger Verbraucherpreise das Tempo ihrer Anleihenkäufe zu beschleunigen, machten deutlich, dass beide Zentralbanken zumindest vorerst an ihrer bisherigen Geldmarktpolitik festhalten.
Bestzinsen für Baufinanzierungen zuletzt nahezu unverändert
In der Konsequenz ergaben sich in den letzten Wochen keine neuen Impulse für die hiesigen Baufinanzierungszinsen. Der Dr. Klein-Bestzins für 10-jährige Hypothekendarlehen verlief von Anfang August bis Anfang September ohne nennenswerte Schwankungen zwischen 1,44 und 1,52 Prozent.
Steigende Zinsen in den USA erhöhen die Attraktivität der entsprechenden Staatsanleihen für Investoren. Das könnte dazu führen, dass Kapital aus dem dadurch weniger attraktiven Markt für deutsche Staatsanleihen abgezogen wird. In Folge würden sowohl die langfristigen Renditen für deutsche Staatsanleihen also auch die Baufinanzierungszinsen im Bundesgebiet ansteigen. Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG, warnt aber vor Panikmache und vorschnellen Entscheidungen.
„Im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank war die Anspannung an den Märkten und auch die Verunsicherung der Verbraucher groß“, fasst Stephan Gawarecki zusammen. „Es sollte aber berücksichtigt werden, dass auch im Anschluss an eine Zinswende in den USA Häuslebauern kurzfristig genügend Zeit bleibt, um eine individuell passende Immobilie auszuwählen und von äußerst niedrigen Baufinanzierungszinsen zu profitieren. Für Immobilienbesitzer, deren laufende Finanzierung in den kommenden Monaten ausläuft, bietet sich der Abschluss eines Forward-Darlehens an, um dem mittel- und langfristig steigenden Zinsänderungsrisiko zu entgehen. Unsere Spezialisten für Baufinanzierung stehen ihnen bei diesen Entscheidungen mit Rat und Tat zur Seite und beantworten ihre Fragen zur Lage auf den Zinsmärkten.“
Tendenz:
Kurzfristig: seitwärts
Langfristig: steigend
Über die Dr. Klein & Co. AG
Dr. Klein ist ein neutraler Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Privatkunden finden bei Dr. Klein zu allen Fragen rund um ihre Finanzen die individuell passende Lösung. Über das Internet und in mehr als 200 Filialen beraten rund 650 Spezialisten anbieterunabhängig und ganzheitlich zu den Themen Immobilienfinanzierung, Versicherungen und Vorsorge.
Schon seit 1954 ist die Dr. Klein & Co. AG wichtiger Finanzdienstleistungspartner der Wohnungswirtschaft, der Kommunen und von gewerblichen Immobilieninvestoren. Dr. Klein unterstützt seine Institutionellen Kunden ganzheitlich mit kompetenter Beratung und maßgeschneiderten Konzepten im Finanzierungsmanagement, in der Portfoliosteuerung und zu gewerblichen Versicherungen. Die kundenorientierte Beratungskompetenz und die langjährigen, vertrauensvollen Beziehungen zu allen namhaften Kredit- und Versicherungsinstituten sichern den Dr. Klein Kunden stets den einfachsten Zugang zu den besten Finanzdienstleistungen. Dafür wurde das Unternehmen u.a. von Springer-Fachmedien als „vorbildlicher Finanzvertrieb“ und von n-tv mit dem „Deutschen Fairnesspreis“ ausgezeichnet. Dr. Klein ist eine 100%ige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten technologiebasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG.